Rheinische Post Langenfeld

Merkel bedankt sich bei Gabriel für Yücels Freilassun­g

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BERLIN/MÜNCHEN (jd/hom) Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich bei Außenminis­ter Sigmar Gabriel (SPD) für dessen Einsatz bei der Freilassun­g des Journalist­en Deniz Yücel aus türkischer Haft bedankt. „Ich möchte allen danken, die sich dafür eingesetzt haben, dass Deniz Yücel nun offensicht­lich, ich sag’s noch vorsichtig, auf freiem Fuß ist“, sagte Merkel. „Und deshalb schließe ich in diesen Dank auch ganz besonders die Bemühungen des Außenminis­teriums mit ein und des Außenminis­ters.“

Gabriel selbst nutzte gestern mehrmals die Gelegenhei­t, vor Kameras zu treten. Bei der Münchner Sicherheit­skonferenz sagte er, dass sich langer Atem und geduldige Diplomatie manchmal doch auszahlen würden. Er habe in den zurücklieg­enden Wochen und Monaten „sehr viele Gespräche“mit seinem türkischen Amtskolleg­en Mevlüt Çavusoglu gehabt. Gabriel dankte Merkel „für ihr Vertrauen in die Arbeit des Auswärtige­n Amtes in diesem schwierige­n Fall“. Am Nachmittag äußerte er sich ähnlich, dieses Mal in der Redaktion der „Welt“, für die Yücel arbeitet. Gabriel ist anzumerken: Er will Außenminis­ter bleiben.

Einer, der sich in dieser Hinsicht für Gabriel einsetzt, ist der Ex-Wehrbeauft­ragte des Bundestage­s, Reinhold Robbe (SPD). „Sigmar Gabriel hat die Freilassun­g von Deniz Yücel zur Chefsache gemacht und umgesetzt“, sagte Robbe unserer Redaktion. Gabriel sei einer der wenigen Generalist­en der deutschen Politik. „Dass Gabriel im symbolbeha­fteten Fall von Deniz Yücel so überzeugen konnte, ist ein Beleg dafür, dass er die ideale Besetzung für das Amt des Außenminis­ters ist“, sagte Robbe und fügte hinzu: „Nach dem SPDMitglie­dervotum gehört Gabriel zwingend auf die Kabinettsl­iste und sollte sein Amt behalten.“

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