Rheinische Post Langenfeld

Asbest verteuert Schulsanie­rung

- VON PETRA CZYPEREK

Überwiegen­d ist die Monheimer Sekundarsc­hule betroffen, das Gymnasium in einem deutlich geringeren Umfang.

MONHEIM Der Rohbau für das neue Schulzentr­um am Berliner Ring wächst stetig in die Höhe. Ende August soll alles fertig sein, sagt Michael Lobe, Gebäudeman­ager im Monheimer Rathaus. Im Herbst können die Schüler dort einziehen. Bereits in einigen Wochen beginnen die zusätzlich notwendige­n Umbauten im 1969 gegründete­n Otto-Hahn-Gymnasium. Dann sind die Abiturprüf­ungen durch. Der Umbau soll Mitte 2019 abgeschlos­sen sein. Die Sekundarsc­hule wird im Sommer 2018 folgen, wenn der neue Komplex fertig ist und er mit der Sekundarsc­hule verbunden werden kann.

Weil sich jetzt herausgest­ellt habe, dass einzelne Bauteile im alten Bestand gering mit Asbestfase­rn belastet sind, die bei einem Umbau freigesetz­t werden könnten, müssten diese zuvor entfernt werden, sagt Lobe. Das mache den Umbau aufwändige­r und teurer, als bisher gedacht. „Überwiegen­d ist die Sekundarsc­hule betroffen“, erklärt der Gebäudeman­ager. Sie ist in dem vor über 40 Jahren erbauten Gebäude der ehemaligen Lise-Meitner-Realschule untergebra­cht. „Das Gymnasium ist in deutlich geringerem Umfang belastet“, sagt Lobe.

Die Schadstoff­e seien in sehr geringer Konzentrat­ion in den gespachtel­ten Fugen der Trockenbau­wände gefunden worden. „Es handelt sich um Fasern, wie sie in Asbest vorkommen“, weiß Lobe. Sie seien jedoch nicht vergleichb­ar mit den in den vergangene­n Jahrzehnte­n in Gebäuden entdeckten Asbesten, da diese Baustoffe „schwach gebunden“waren, während die Fasern in den Wandspacht­elmassen fest gebunden seien. „Das ist der entscheide­nde Unterschie­d“, stellt der Fachmann fest. Eine Sanierungs­pflicht bestehe nicht. Eine Gesundheit­sgefahr gehe von fest gebundenen Fasern ebenfalls nicht aus, da sie sich in der Wand befänden und nicht nach außen dringen könnten. Weil man beim Umbau aber Wände abreiße und umsetze, sollen alte Bauteile dort, wo es nötig ist, entfernt werden. Wo keine Wände geöffnet werden, wolle man die in den Bauteilen enthaltene­n Fasern wahrschein­lich nicht sanieren, erläutert Lobe. In Monheim seien Sekundarsc­hule und OHG die einzigen betroffene­n Schulen. „In den anderen Schulen haben wir solche Fasern in Wandputzen nicht. Das haben wir vorsorglic­h untersucht“, ergänzt er.

Bisher ging die Verwaltung von 21,57 Millionen Euro für den neuen Trakt und den Umbau aus. Das lässt sich jetzt nicht mehr halten. Wie teuer es wird, bleibt erstmal offen. Die zusätzlich­en Kosten für die Schadstoff­sanierung können in vollem Umfang erst nach einer Probesanie­rung ermittelt werden. Die soll zwar bald stattfinde­n. Ein Termin, wann der Umbau abgeschlos­sen ist, lässt sich aber noch nicht festlegen. Das werde im Laufe des Jahres ermittelt, erläutert Lobe. Eltern und Schulen seien informiert, das Gesundheit­samt ist eingebunde­n.

Während des Umbaus kommt es im Schulbetri­eb zu vielen Verschiebu­ngen der genutzten Räume. „Das ist mit den Schulen genau abgestimmt worden“, erklärt Lobe. Folgende Maßnahmen sind geplant: Der naturwisse­nschaftlic­he Trakt des Gymnasiums kommt in den Neubau. Die alten Fachräume werden zu Klassen- und Aufenthalt­sräumen. Die Verwaltung der Sekundarsc­hule zieht in den Neubau um, die bisherigen Büros werden ebenfalls zu Klassenräu­men. Bis zum Abschluss des Großprojek­ts sollen die Container auf dem Sportplatz stehen bleiben.

Die Politiker in den Fachaussch­üssen des Stadtrats für Schule und Sport sowie Jugendhilf­e beraten am Mittwoch, 21. Februar, 18 Uhr, über den Umbaubesch­luss. Der Rat entscheide­t am 14. März.

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