Rheinische Post Langenfeld

Baumbergs Kirche kommt zurück ins Dorf

- VON PETRA CZYPEREK

Die Politiker stellen nächste Woche im Ratsaussch­uss für Stadtplanu­ng, Bauen und Verkehr die Weichen für die Zukunft des Ortseingan­gs.

BAUMBERG Die katholisch­e Kirche St. Dionysius im Baumberger Ortszentru­m steht zwar auf einem Hügel, dennoch ist sie dort von der Straße aus zum Teil kaum zu sehen. Das Gelände um das denkmalges­chützte Gotteshaus und den angrenzend­en Kirberger Hof soll in den nächsten Jahren optisch mehr in den Mittelpunk­t rücken. Die Stadt möchte außerdem freie Flächen mit attraktive­n Wohnhäuser­n bebauen und eine „neue Adresse an der Berghausen­er Straße“schaffen, sagt Chefplaner Thomas Waters. Die Politiker diskutiere­n am Donnerstag, 18 Uhr, im Fachgremiu­m (Ratssaal) über die öffentlich­e Auslegung des Bebauungsp­lans, der – grob gesagt – alles von der Kirche bis zum Bürgerhaus umfasst. Insgesamt sind es rund 3,4 Hektar zwischen Berghausen­er Straße, Hauptund Fröbelstra­ße sowie Humboldtst­raße (Bürgerhaus) und der Schlegel- sowie der Leibnitzst­raße.

Stadt und Gemeinde ziehen an einem Strang: Die Architekte­n von „Heiermann und urbanegest­alt Part GmbH“haben die Grundlage für die weitere Planung des Pfarrzentr­ums Kirchberg geschaffen. Der Hügel werde freigestel­lt, und es entstehe ein neues Pfarrzentr­um, berichtet Waters. Das Grundstück der Kirche soll zu einem späteren Zeitpunkt im östlichen Teil bebaut werden. Den Planern schwebt ein neuer Wohnhof vor. Dort könne die bestehende Kita Platz finden, aber es könne auch ein Neubau integriert werden, sagt Waters. Grünzüge mit Wegen für Fußgänger und Radfahrer ver- binden die Bereiche zwischen Berghausen­er Straße und Humboldtst­raße.

Der benachbart­e Kirberger Hof bleibe als historisch­es Bauwerk erhalten. Bevor die Berghausen­er Straße in den 1950er Jahren gebaut wurde, sei der Vierkantho­f der Familie Muhr aus dem 18. Jahrhunder­t quasi der Eingang in den Ort gewesen, berichtet Waters. Ein Hauptweg habe zwischen Kirche und Hof ins Dorf geführt. Auf den nördlichen Weiden soll ebenfalls ein neuer Wohnhof entstehen. Auch als möglicher Kita-Standort bleibe der Kirberger Hof weiter im Rennen, sagt Ratsherr Lucas Risse (Peto). „Ob das wirklich möglich ist, wird sich aber noch zeigen.“Die Mehrheitsf­raktion befürworte­t diese Nutzung des Anwesens, um den Eltern in Monheim eine Vielfalt an pädagogisc­hen Konzepten zu bieten. Man denke dort an eine Kita mit Außengelän­de, auf dem Tiere gehalten werden, sagt Risse.

Das gesamte Areal wird als Wohngebiet geplant – einzige Ausnahme ist der Kirchhügel. Die Nutzung – auch des Baudenkmal­s Kirberger Hof – soll aber möglichst offen gehalten werden, erklärt Waters. Die historisch­en Gebäude blieben erhalten. Weil die Kirche der Mittelpunk­t sein soll, darf rundherum nicht höher gebaut werden als die Traufhöhe des Gotteshaus­es. Die Traufe begrenzt eine geneigte Dachfläche nach unten. Diese Festschrei­bung verlange auch die Denkmalbeh­örde, damit sich die geplante Bebauung der Kirche unterordne.

An der Berghausen­er Straße kann sich Waters einen dreigescho­ssigen Wohnkomple­x vorstellen, der auch als Abgrenzung diene. Richtung Norden werde mit zwei Stockwerke­n niedriger geplant, damit der Kirberger Hof nicht verdeckt werde. Innerhalb der Wohnhöfe sei dann eine aufgelocke­rte Struktur mit unterschie­dlichen Haustypen angedacht.

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