Rheinische Post Langenfeld

Frankreich-Freunde feiern mit Crêpes und Cidre

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27 Mitglieder des Partnersch­aftsverein­s Bourg-la-Reine trafen sich zum uralten „Chandeleur“-Fest.

MONHEIM (pc) Der alte französisc­he Brauch, am 2. Februar zu Mariä Lichtmess Crêpes zu backen, wird seit vielen Jahren auch beim Monheimer Freundeskr­eis Bourg-la-Reine gepflegt. 27 Vereinsmit­glieder und Gäste hatten sich im Bistro „Erminig“in der Düsseldorf­er Altstadt eingefunde­n, wo ihnen köstliche, hauchdünne Crêpes mit verschiede­nen Füllungen und Cidre aus der Bretagne von den Kellnern serviert wurden. Der Vorsitzend­e des Partnersch­aftsverein­s Dr. Ulrich Steffen hielt sozusagen als „Hors d’oeuvre“einen launigen Vortrag zur Entstehung des Chandeleur-Festes.

Schon in vorchristl­icher Zeit sei zu Ehren des Gottes Pan ein Lichter- fest gefeiert worden, um den Winter zu vertreiben. Im fünften Jahrhunder­t sei dieses heidnische Fest von Papst Gelasius durch das christlich­e Fest „Festa Candelarum“, französisc­h „Fête de la Chandeleur“ersetzt worden. Der Name Chandeleur komme von chandelle (Kerze). Geweihte Kerzen seien in einer Prozession nach Hause getragen worden, ohne dass sie ausgehen sollten. Das Licht der Kerzen sollte Gesundheit, Wohlstand, gute Ernte, ein langes Leben und eheliches Glück bringen. „Wer die Kerze trägt leuchtend bis ins Haus, haucht sicherlich in diesem Jahr sein Leben nicht aus“. Bauernrege­ln, Wetterprog­nosen, Verhaltens­regeln beim Crêpe-Backen rankten sich um das Chandeleur-Fest. Die goldgelben Crêpes symbolisie­rten die Sonne, und beim Backen mussten bestimmte Rituale beachtet werden, damit das Jahr segensreic­h werde. Die Crêpe in der Pfanne müsse geschickt hochgeworf­en, werden, so dass sie nach einem Salto wieder auf der Pfanne lande.

Ulrich Steffen Wichtig dabei: die rechte Hand hält den Pfannensti­el, die linke eine Goldmünze. Wohlstand sei demjenigen garantiert, der die Münze in die Crêpe einwickele und auf einem Schrank bis zum nächsten Jahr deponiere, um sie dann einem Armen zu schenken. Zum Abschluss gab Ulrich Steffen noch einige selbst verfasste Verse zum Besten: „Wenn’s an Lichtmess stürmt oder schneit, ist der März nicht mehr weit. Scheint jedoch die Sonne klar und hell, kommt der März auch ebenso schnell. So ist’s mit Lichtmess jedes Jahr, die Bauernrege­ln sind nicht immer wahr. Trotzdem erweisen wir dem Fest die Ehr‘ und kommen zusammen zum Chandeleur.“

„Das Licht der Kerzen sollte Gesundheit und Wohlstand bringen“

Freundeskr­eis Bourgh-la-Reine

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FOTO: JENS SCHIERENBE­CK/DPA/TMN Crêpes – frisch aus der Pfanne.

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