Rheinische Post Langenfeld

Baumberg gehen die Abwehrspie­ler aus

- VON MICHAEL DEUTZMANN

Lukas Fedler ist verletzt, Patrick Jöcks gesperrt und Kosi Saka stark angeschlag­en. Morgen tritt der Fußball-Oberligist beim SC West an.

MONHEIM Grundsätzl­ich ist die Situation des Fußall-Oberligist­en SF Baumberg (SFB) extrem komfortabe­l. Das Team von Trainer Salah El Halimi hat Spaß daran gefunden, sich relativ weit oben in der Tabelle aufzuhalte­n – und oft gezeigt, dass es über beachtlich­e Qualitäten verfügt. Bereits früher galten die Baumberger stets als sehr spielstark. Inzwischen sind sogar viel Leidenscha­ft, Einsatz und Mannschaft­sGeist da – der Beleg für eine klare Weiter-Entwicklun­g. Darüber hinaus gab es in der ersten Halbserie vergleichs­weise wenige personelle Probleme. In der Summe konnten die Baumberger deshalb die Tabellenfü­hrung übernehmen und im ersten Spiel im neuen Jahr durch das 2:1 über den VfB Homberg verteidige­n. Dass die Sportfreun­de den ersten Platz nach dem 2:2 gegen die SpVg. Schonnebec­k an den punktgleic­hen SV Straelen (beide 38 Zähler) abtreten mussten, dürften sie verschmerz­en. Die möglichen Spätfolgen aus dieser Partie liegen dem SFB-Coach allerdings schwer im Magen. Vor der nicht einfachen Aufgabe morgen (15 Uhr, Schorlemer­straße) beim SC Düsseldorf-West ist vor allem die Abteilung Defensive eine einzige Großbauste­lle.

Das Duell mit Schonnebec­k war keine drei Minuten alt, als Innenverte­idiger Patrick Jöcks die Rote Karte sah. Dass die unterstell­te Notbremse eine Fehdiagnos­e war, ändert nichts an der Sperre. Dann hielten draußen die Verantwort­lichen die Luft an, als plötzlich Kosi Saka nicht mehr rundlief und ein Wechsel drohte. „Das hätte sich aber ange-

DKosi Saka er Termin liegt zwar fast auf den Tag genau ein halbes Jahr zurück, aber der eine oder andere beim Fußball-Oberligist­en SF Baumberg (SFB) wird sich vermutlich trotzdem ganz gut an den 20. August 2017 erinnern. Damals hatte es das Team von Trainer Salah El Halimi am dritten Spieltag mit dem SC Düsseldorf-West zu tun. Am Ende gab es ein 5:0 und damit den bis heute höchsten Sieg in der laufenden Saison. Gleichzeit­ig kletterte Baumberg zum ersten Mal an die Spitze der Tabelle, zu der es inzwischen wieder gehört. Vor dem Rückrunden-Duell morgen (15 Uhr, Schorlemer­straße) werden sich die Baumberger vom damaligen Resultat aber wohl nicht blenden lassen. Auch der Quervergle­ich in den Spielen gegen die SpVg. Schonnebec­k zieht kaum. Der SC West verlor mit 0:2, während die Sportfreun­de der SpVg. zuletzt nach einem großen Kampf ein 2:2 abtrotzen konnten. „Das wird für uns eine ganz schwierige Aufgabe. West hat eine gute Mannschaft“, sagt SFB-Trainer Salah El Halimi, dem die Besetzung der Innenverte­idigung große Sorgen macht. Ansonsten gehen die Sportfreun­de von Rang zwei aus aber fühlt, als würde ich die Mannschaft im Stich lassen“, sagt Saka – der dann trotz der Oberschenk­el-Probleme durchhielt. Dasselbe galt für Kapitän Ivan Pusic, der mit purer Willenskra­ft das 1:1 durch Robin grundsätzl­ich sorgenfrei in den Rest der Serie.

Keinerlei Probleme mit dem Klassenerh­alt wird auch der Aufsteiger FC Monheim (FCM) bekommen, der mit Rang fünf eine glänzende Basis hat und morgen (15 Uhr, Rheinstadi­on) auf die TuRU Düsseldorf trifft. Eine Revanche für das 2:3 aus der Hinrunde – stammt ebenfalls vom 20. August 2017 – ist sicher keine Pflicht fürs Team von Trainer Dennis Ruess, liegt jedoch anderersei­ts nicht außerhalb des Vorstellba­ren. Monheim stellt die heimstärks­te Mannschaft der Liga, die immerhin 21 Punkte holte. Auch das Torverhält­nis von 22:6 (plus 16) erreicht keiner der Konkurrent­en. Niederlage­n gab es im Rheinstadi­on nur gegen den VfB Homberg (0:2) und gegen den SC Düsseldorf-West (1:2). Bei seinen sieben Erfolgen kassierte der FCM lediglich zwei Gegentreff­er (3:1 gegen Ratingen 04/19, 2:1 gegen SSVg. Velbert). Anders gerechnet: In der Bilanz stehen fünf Heimsiege ohne ein Gegentor – 2:0 gegen 1. FC Bocholt, 3:0 gegen FSV VohwinkelW­uppertal, 4:0 gegen VfB Speldorf, 2:0 gegen TV Jahn Hiesfeld, 5:0 gegen DSC 99 Düsseldorf.

Michael Deutzmann Hömig vorbereite­te. Saka und Pusic sind 32 Jahre alt, beide sind Führungssp­ieler – und beide konnten in dieser Woche nicht trainieren. Ob ein Einsatz möglich ist, wird sich erst kurzfristi­g entscheide­n.

Sollte Pusic ausfallen, wäre das Mittelfeld umzubauen, in dem derzeit ohnehin der bisher erfolgreic­hste Torschütze fehlt. Roberto Guirino (neun Treffer) wird noch etwa zwei Wochen brauchen, bis er wieder zur Verfügung steht. Sollte Kosi Saka ausfallen, sieht die Abwehr wie ein Verschiebe­bahnhof aus. Dort hatten sich in der WinterVorb­ereitung zunächst Saka und Lukas Felder als starkes Gespann etabliert, ehe Fedler einen MuskelBünd­elriss erlitt. Jöcks, bis dahin als „Sechser“im Mittelfeld vorgesehen, rückte nun nach hinten. Mit dem Platzverwe­is von Jöcks zog sich Kisolo Deo Biskup in die Viererkett­e zurück – ihn braucht Baumberg jedoch als Abräumer davor. „Ich weiß noch nicht, wie wir das lösen werden“, erklärt Trainer El Halimi. Natürlich hofft er, dass Pusic und Saka grünes Licht geben – ohne ein größeres Risiko mit möglicherw­eise schwerwieg­enderen Folgeverle­tzungen einzugehen. „Ich werde es testen und dabei richtig Gas geben“, verspricht Kosi Saka. Was dabei herauskomm­t, vermag er nicht mal im Ansatz zu sagen. Das gilt auch für die gesamten Aussichten der Sportfreun­de in dieser bisher außergewöh­nlich erfolgreic­hen Saison. „Unser erstes Ziel war der Nicht-Abstieg“, betont Kosi Saka, „das haben wir fast erreicht. Und alles andere ist einfach wunderbar. Es macht Spaß, so weit oben mitzuspiel­en und die anderen zu ärgern.“Weil der Abstand auf den ersten Abstiegspl­atz 20 Zähler beträgt, ist der Kampf um den Klassenerh­alt für 2017/2018 immerhin als erledigt anzusehen, obwohl zum Erreichen der 40-PunkteGren­ze eine Kleinigkei­t fehlt.

Baumberg will alles dafür geben, dass die inzwischen auf acht Spiele ohne Niederlage angewachse­ne Serie in der Partie beim SC West anhält. „Das traue ich meiner Mannschaft immer zu“, meint El Halimi. Gleichzeit­ig sind sich alle klar darüber, dass es irgendwann wieder eine Niederlage geben wird. Kosi Saka hat für den Fall der Fälle ziemlich klare Vorstellun­gen: „Die Stimmung ist super bei uns. Das muss sie auch sein, wenn wir ein oder zwei Mal verloren haben.“Eine mögliche Übersetzun­g: Es kommt darauf an, wie sich die Mannschaft darstellt. Daran gab es allerdings in der laufenden Saison bislang wenig auszusetze­n. Sonst wäre Baumberg ja kein Spitzentea­m und die Situation nicht grundsätzl­ich sehr komfortabe­l.

„Es macht einfach Spaß, dass wir so weit oben mitspielen und die anderen ärgern können“

Innenverte­idiger SF Baumberg

Was vor sechs Monaten war

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany