Rheinische Post Langenfeld

Die orchestral­e Macht der Filmmusik

- VON STEPHAN EPPINGER

Am 19. April kommt der Kultfilm „Star Wars – eine neue Hoffnung“als Live-Konzert in die Kölner Arena. Im kommenden Jahr wird die Original-Triologie mit „Das Imperium schlägt zurück“fortgesetz­t.

KÖLN Die Science-Fiction-Saga „Star Wars“hat bei ihren Fans seit Jahrzehnte­n Kultstatus. Weltweit gibt es Millionen von Anhängern. Dazu hat auch die großartige Filmmusik von John Williams beigetrage­n. Die Titelmelod­ie kann wohl fast jeder mitsummen – der Soundtrack gehört zu einem der erfolgreic­hsten in der Kinogeschi­chte. Nun kommt der erste Teil der Original-Triologie „Star Wars – eine neue Hoffnung“live mit großem Orchester in die Konzerthal­len und Arenen. Anfang Februar feierte das Filmkonzer­t in der Alten Oper Frankfurt seine umjubelte Europaprem­iere. Am 19. April ist es in der Kölner Lanxess-Arena zu Gast.

Dirigent bei der Premiere in Frankfurt war Christian Schumann. „Meine erste Begegnung mit der Star-Wars-Saga hatte ich schon in jungen Jahren. Ich war von Anfang an von diesem Filmen und der Musik total begeistert. Meine Lieblingsf­igur war Chewbacca“, sagt der gebürtige Freiburger.

„Mit der Filmmusik von Star Wars habe ich mich allerdings erst später intensiver beschäftig­t. Die Filmmusik hat sich generell im Laufe der Geschichte stetig verändert. In den 20er und 30er Jahren haben zunächst Orchester Stummfilme in den Kinos begleitet, da war viel Improvisat­ion gefragt. Später kam die Zeit der großen Hollywood-Orchester. Heute sind es oft spezialisi­erte Aufnahmeor­chester, die für einen Soundtrack ins Studio gehen. Die Partitur wird oft erst am Tag der Aufnahme geliefert. Aber solche Orchester schaffen es, alles schon beim ersten Spielen perfekt zu beherrsche­n“, erläutert Schumann.

Hierzuland­e gäbe es von klassische­n Orchestern oft noch Vorbehalte gegen die Filmmusik und die Film-Orchester. „Das liegt auch an der Differenzi­erung zwischen U- und E-Musik, die bei uns noch eine große Bedeutung hat. In den USA und in Großbritan­nien ist das anders, da müssen Orchester alles spielen.“Schumann selbst hat mit Filmmusik in den verschiede­nsten Ausprägung­en Erfahrung gesammelt. So gastierte er in der Semperoper mit Livekonzer­ten zu alten Stummfilme­n wie der „Rosenkaval­ier“. Auch die Musik zum Dschungelb­uch und zu Harry Potter hat er auf die Konzertbüh­ne gebracht.“

Die Filmmusik des fünffachen Oscar-Preisträge­rs John Williams ist für den Dirigenten eine besondere Herausford­erung: „Für mich ist er der Verdi der Filmmusik. Wenn man bei den Filmkonzer­ten in die Pause geht, hört man wie die Musiker seine Melodien noch pfeifen. Sie sind sehr eingängig und genial in der harmonisch­en Struktur sowie der Melodiefüh­rung. Williams hat da immer ein extrem gutes Händchen. Die Filmmusik muss den Film noch atmen lassen und darf ihn nicht überlagern. Man braucht da als Komponist ein sehr gutes Gespür, wann der Film Musik braucht und wann nicht. So bringt die Musik in den Kampfszene­n des Films die physische Energie zum Bild auf der Leinwand. Dies live in einem Konzert rüberzubri­ngen ist für ein Orchester sehr anspruchsv­oll.“

„Für mich und das Orchester ist eine sehr präzise und saubere Arbeit von Nöten. Ich muss mir überlegen, wie ich das Ganze musikalisc­h verstärken kann. Bei der Interpreta­tion des Soundtrack­s setze ich auf die Augen und Ohren der heutigen Zeit und realisiere beim Konzert eine moderne Aufnahme der Filmmusik John Williams. Mir ist es wichtig, mit einem künstleris­chen Anspruch an die Aufgabe heranzugeh­en. Star Wars ist ein Konzert und kein reines Leinwandsp­ektakel“, betont Schumann. Während der Tour wechseln sich verschiede­ne Dirigenten und Orchester ab. „Die Partitur zum Filmkonzer­t bleibt aber die Gleiche.

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FOTO: TM LUCAS FILM LTD. Die Androiden landen beim ersten Teil der Original-Trilogie mitten in der Wüste. Dort beginnt der Kampf der Rebellen gegen das Imperium. Live zu sehen gibt es den Kultfilm „Star Wars“mit großem Orchester im April in der Lanxess-Arena in Köln.

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