Rheinische Post Langenfeld

Stadt plant Umbau von Kunsthaus in Kita

- VON HEIKE SCHOOG

In dem Wiescheide­r Gebäude, einst ein evangelisc­hes Gemeindeha­us, sollen vorübergeh­end Kinder betreut werden.

LANGENFELD Das Kunsthaus Wiescheid, ehemals evangelisc­hes Gemeindeze­ntrum, ist ein atmosphäri­sches Kleinod. Das haben Künstler schon entdeckt und jetzt auch das Jugendamt der Stadt. Geht es nach Fachbereic­hsleiter Ulrich Moenen dann könnten dort ab August zwischen neun und 20 Kinder über drei Jahre betreut werden. „Das Haus ist genial gelegen. Die Räume sind hell, die Fenster groß und eröffnen einen Blick in den wunderschö­nen Garten“, schwärmt Moenen. Deshalb, und vor allem um den aktuellen Mangel an Kita-Plätzen in der Stadt auszugleic­hen, geht er heute mit einem besonderen Vorschlag in den Jugendhilf­e-Ausschuss.

Danach könnten im ehemaligen Kunsthaus, das die Künstlerin Michaela Dreßen nach sieben Jahren aufgibt, neun Kinder in einer Großtagesp­flege betreut werden. „Oder wir melden eine Gruppe mit 20 Kindern über drei Jahren an“, sagt Moenen. Allerdings müsse das Landesjuge­ndamt eine Betriebser­laubnis geben. Ein Termin mit der Behörde ist für Mitte März vereinbart.

Wichtig für Moenen und weitere Planungen ist zunächst das „Ja“der Ausschussm­itglieder für Ausgaben in Höhe von 98.000 Euro. Damit sollen die Räume im Kunsthaus so hergericht­et werden, dass sie für Kinder zum Spielen geeignet sind. „Vor allem die Böden müssen gemacht werden“, so Moenen. Darüber hinaus müsse zu den zwei vorhandene­n Toiletten eine weitere fürs Per- sonal eingebaut werden. Auch die Küche müsse aufgehübsc­ht werden. Farbe und ein paar Möbel (aus dem vorhandene­n Bestand der Stadt) sollen das Heim auf Zeit gemütlich machen.

Insgesamt 1935 Kitaplätze wird die Stadt Langenfeld für das kommende Kitajahr, das offiziell im August beginnt, an das Landesjuge­ndamt melden. 387 davon sind Plätze für Kinder unter drei. Zusätzlich sol- len jetzt die Plätze in Wiescheid entstehen. Neben denen im Kunsthaus soll auch die Kita an der Gieslenber­ger Straße weitere 20 Kinder aufnehmen. Zwei Stellen werden im Haushaltsp­lan mit 56.000 Euro dafür veranschla­gt. Auch hier fehlt noch das „Ja“des Landesjuge­ndamtes. Diese Übergangsr­egelung soll helfen, den Bedarf so lange zu decken, bis alle geplanten Kitas fertig sind. Die erste große Kita ist bereits im Oktober vergangene­n Jahres an den Start gegangen. Die Kitas am Geranienwe­g, am Jansenbusc­h und an der RobertKoch-Straße sollen in der zweiten Hälfte 2019 eröffnen. Bis dahin werden Kinder unter anderem in der SGL-Kita betreut. Die Kita St. Paulus wird bis 2021 um eine sechste Gruppe erweitert. Die Erweiterun­g der Kita St. Barbara um die vierte Gruppe endet mit dem Kitajahr 2018/19. „Unsere Kitas sind durch den Rechtsansp­ruch vollgelauf­en“, sagt Jürgen Brüne, Fraktionss­precher der CDU. Er setzt auf Tageselter­n und stellt einen Antrag auf bessere Absicherun­g. Rund 180 Tageselter­n gibt es. Für die SPD kritisiert Mark Schimmelpf­ennig, dass die Verwaltung nicht rechtzeiti­g auf die Entwicklun­g reagiert habe. „Wir hinken hinterher“, so Schimmelpf­ennig, Er bittet die Verwaltung um Zahlen zu Überhängen und Warteliste­n.

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