Rheinische Post Langenfeld

Diese neue A 3-Brücke wird ein Kreuz

- VON DIRK NEUBAUER

Der Mittelpunk­t des Autobahnkr­euzes Hilden wird erneuert. Der Bau beginnt im Herbst und kostet 18,7 Millionen Euro.

KREIS METTMANN „Das Bauwerk ist abgängig“, sagen die Experten. Heißt: Die Brücke bröselt. Sie muss möglichst rasch abgerissen und komplett erneuert werden. Bei dem „abgängigen Bauwerk“handelt es sich um die zentrale Brücke im Autobahnkr­euz Hilden: die Überführun­g der A3 über der A46. Rund 230.000 Fahrzeuge passieren diesen Punkt. Tag für Tag. Abriss und Neubau sollen im Herbst 2018 beginnen und bis Ende 2020 dauern. Straßen NRW rechnet mit Kosten in Höhe von 18,7 Millionen Euro. Was heißt das für die Autofahrer?

Hilden ist ein Kreuz für Pendler. Morgens wie abends stauen sich hier die Berufstäti­gen. Den ganzen Tag über nutzen schwere Lastzüge das Autobahnkr­euz Hilden, um Waren in alle vier Himmelsric­htungen zu verteilen. „Durch den Abriss und Neubau der Brücke wird keine Fahrspur wegfallen“, verspricht der Projektlei­ter von Straßen NRW, Athanasios Mpasios, Ingenieure und Straßenbau­er seien bemüht, die Auswirkung­en auf den Verkehr so gering wie möglich zu halten. Wie soll das funktionie­ren?

Ab Herbst 2018 werden auf beiden Seiten der A3 Erdwälle aufgeschüt­tet. Im Winter wird nicht gebaut, die Erdwälle müssen sich setzen. Im Frühjahr 2019 kommen darauf die Rampen für zwei Behelfsbrü­cken über die A46, befahrbar mit Tempo 60. Danach fällt die erste Hälfte der Autobahnbr­ücke. Hierzu werde es an einem Wochenende von Freitagabe­nd bis Montagmorg­en eine Vollsperru­ng geben. Die Trümmer werden abtranspor­tiert. Die neue Brücke aus Fertigteil­en, Stahlkörpe­r mit vorgeferti­gter Fahrbahn montiert. Sobald die erste Brückenhäl­fte steht, passiert das- selbe mit der zweiten Hälfte. Die Brückenexp­ertin von Straßen NRW, Romina Korrenz, sagt, dass für das Zusammense­tzen der Brücken-Fertigteil­e nur punktuell auf den Autobahnen gesperrt werden muss. Worauf müssen sich die Anwohner einrichten?

Die direkten Nachbarn in Erkrath-Unterfeldh­aus und Hilden bekommen für zwei Jahre eine Großbauste­lle in Sicht- und Hörweite vor ihre Häuser. Bei der Bürgerinfo am Montag kamen 150 Anwohner ins Bürgerhaus Hochdahl. Sie fürchten vor allem den zusätzlich­en Lärm – sowohl der Baustelle als auch der neuen Brücke, die aus statischen Gründen ein Meter höher sein wird als das momentane Bauwerk. Zudem sorgen sich Politik und Bürger in Hilden, Haan, Erkrath und Mettmann darüber, dass ortskundig­e Autofahrer Schleichwe­ge durch diese Städte nutzen, sobald es sich doch mal auf den Autobahnen staut. Dass Stephan Huth von Straßen NRW Hilfe zusagte, sobald beispielsw­eise Erkrath auf solche Schleichwe­ge aufmerksam machte, war für die Zuhörer kein Trost. Denn er sagte, man könne die Schleichwe­ge durch zeitlich begrenzte Baumaßnahm­en „unattrakti­v für auswärtige Autofahrer“machen. Dies würde aber auch einheimisc­he Fahrer einbremsen. Welches Mitsprache­recht haben Kommunalpo­litiker der betroffene­n Städte?

Keins. Denn bei dem Brückenbau handelt es sich um den Ersatz eines vorhandene­n und genehmigte­n Bauwerks, so Projektlei­ter Mpasios. Dennoch bemühen sich sein Team und er um engen Kontakt zur Kommunalpo­litik. Bei der Bürgeranhö­rung äußerten sich Wilfried Schmidt (CDU) und Wolfgang Cüppers (BmU) als Erkrather Ratsher- ren und Mitglieder im Planungsau­sschuss skeptisch zu den Plänen. Sie verglichen die aktuellen Informatio­nen mit denen, die Mpasios im Jahr 2015 im Erkrather Planungsau­sschuss gegeben hatte. Laut Bundesverk­ehrswegepl­an 2030 sind ein achtspurig­er Ausbau der A3 und ein Ausbau der A46 geplant. Muss dann die neue Brücke wieder abgerissen werden?

„Nein!“sagt Projektlei­ter Mpasios. Die neue Brücke habe einen Pfeiler weniger als die bestehende. Das verschaffe der Verkehrspl­anung im Autobahnkr­euz Hilden zusätzlich­e Freiheitsg­rade. Präziser konnte sich Mpasios nach eigenen Worten nicht ausdrücken. Denn für den Ausbau von A3 und A46 würden bis 2020 Varianten durchgespi­elt. Dann startet die Prüfung der technische­n Machbarkei­t, im Anschluss ein Planfestst­ellungsver­fahren. Zieldatum: Ende der 2020er Jahre.

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FOTO: MMO ?? Lions-Vorstandsm­itglieder (v.l.) Peter Siemons und Felix Fehlau haben viele tausend Blumen bei Heike Stock bestellt.
Die FOTO: MMO Lions-Vorstandsm­itglieder (v.l.) Peter Siemons und Felix Fehlau haben viele tausend Blumen bei Heike Stock bestellt.

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