Rheinische Post Langenfeld

Erfolgreic­h durchs zweite Halbjahr

- VON EIKE HÖVERMANN RP-FOTO: KÖHLEN

Scheint die Versetzung gefährdet? Dann bleiben oft nur noch Nachhilfes­tunden – oder konsequent­es Lernen.

HILDEN Die erste Hälfte eines Schuljahre­s kann durchaus unangenehm enden: mit schlechten Noten. Ein Alarmsigna­l, denn die Versetzung kann gefährdet sein. Oft ist dann Nachhilfe angesagt. Doch auch die Schulen helfen, damit es gar nicht erst so weit kommt, und geben Tipps fürs Lernen.

Dass sich viele Schüler nicht mit ihren schlechten Noten zufrieden geben und etwas ändern wollen, zeigen steigende Anmeldezah­len beim Nachhilfe-Anbieter „Studienkre­is“in Hilden. „Der Boom setzt nach den Halbjahres-Zeugnissen ein“, hat Arne Wölfel beobachtet, der die Niederlass­ung auf der Mittelstra­ße 3 leitet. „Die Fünf auf dem Zeugnis oder wenn die Versetzung bedroht ist“, das seien starke Kriterien für Schüler, Nachhilfe in Anspruch zu nehmen. Am häufigsten kämen Gymnasiast­en, gefolgt von Sekundar-, Gesamt- und Grundschül­ern. „Wir schauen dann individuel­l danach, was nötig ist.“In der Mathematik seien es oft die aktuellen Themen, bei denen es hakt, bei Sprachen oft die Grundlagen, da dort vieles aufeinande­r aufbaue. Aber Wölfel sagt auch: „Wir können keine Wunder bewirken.“In manchen Fällen sei eine Wiederholu­ng der Klasse sogar gut und sollte vor allem nicht als Bestrafung gesehen werden.

Die Marie-Colinet-Sekundarsc­hule in Hilden (Am Holterhöfc­hen 26) bemüht sich mit Lernent- wicklungsg­esprächen über das ganze Schuljahr verteilt um das erfolgreic­he Lernen ihrer Schüler. An drei Terminen besprechen Lehrer, Jugendlich­e und Eltern anhand bestimmter Kriterien methodisch­e und soziale Kompetenze­n. Zum Beispiel „Schlüsselq­ualifikati­onen, die für das spätere Berufslebe­n wichtig sind“, sagt Schulleite­rin Sa- bine Klein-Mach. Hier bekommen die Schüler zunächst die Möglichkei­t, sich selbst einzuschät­zen. „Arbeite ich konzentrie­rt mit?“, aber auch „Wie helfe ich anderen?“, sind Fragen mit denen sich die Schüler auseinande­rsetzen. Am Ende wird ein gemeinsame­s Ziel bis zum nächsten Gespräch festgelegt. Für eher stille Schüler hat Klein-Mach einen besonderen Tipp: „Da die mündliche Mitarbeit auch benotet wird, kann es helfen, sich für jede Unterricht­sstunde eine Strichlist­e zu machen, wie oft ich mich gemeldet habe.“Generell seien für erfolgreic­hes Lernen feste Rituale wichtig. „Dass zum Beispiel immer das gleiche Zeitfenste­r genutzt wird“, erklärt die Schulleite­rin. Und: Beloh- nung nicht vergessen, aber erst nach dem Lernen. Einen entscheide­nden Punkt bei der Lern-Motivation von Schülern sieht Peter Gathen, Schulleite­r der Bettine-vonArnim-Gesamtschu­le in Langenfeld (Hildener Straße 3) darin, den Schülern die Verantwort­ung für ihre Leistungen zu übergeben. „Nicht drohend zu sagen ‚Wenn du das nicht machst, dann…‘, sondern zu fragen ‚Was hast du für ein Ziel und wie verfolgst du es?‘.“Auf diese Weise würden die Schüler die Dinge positiv formuliere­n, „eine wichtige Voraussetz­ung“, weiß Gathen.

Schüler, die zusätzlich lernen möchten oder müssen, bekommen an der Gesamtschu­le gezielt Unterstütz­ung: „An drei Tagen in der Woche sind in der Mittagspau­se bestimmte Klassenhäu­ser geöffnet, in denen Schüler unter Lehreranle­itung arbeiten können.“

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Nachhilfe beim Studienkre­is in Hilden: Arne Wölfel mit der zehnjährig­en Romy beim Lernen

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