Belagerung von Leningrad
Die Belagerung Leningrads durch die deutsche Wehrmacht ist eines der grausamsten Kapitel des Zweiten Weltkriegs. Rund eine Million Zivilisten kostet die Blockade das Leben. Fast 900 Tage, von Herbst 1941 bis Januar 1944, erleidet die Bevölkerung der russischen Stadt ein schwer fassbares Martyrium. Zumindest etwas Trost spendet den leidenden Menschen in dieser Zeit das Radio und die Musik von Karl Eliasberg und seines Rundfunkorchesters. Als der sowjetische Dirigent die siebte Symphonie des Komponisten Dimitri Schostakowitsch zum ersten Mal aufführen soll, wird das Konzert zu einem kurzen Triumph der Kultur über die Barbarei. Das Dokudrama «Leningrad Symphonie – Eine Stadt kämpft um ihr Leben» auf Arte erzählt davon. Der Kultursender zeigt die aufwendige Produktion am 27. Februar, um 21.45 Uhr.
Interviews mit Zeitzeugen, darunter auch mit Schostakowitschs Sohn Maxim, seltene Archivaufnahmen aus dem besetzten Leningrad und eigens produzierte Spielszenen schildern die dramatischen Geschehnisse. Im Zentrum steht Eliasberg. Während Schostakowitsch mit seiner Familie kurz nach Beginn der Einkesselung ausgeflogen wird, damit er die Komposition der Leningrader Symphonie in Sicherheit beenden kann, harrt der Dirigent in der eingeschlossenen Großstadt aus. Als er den Auftrag erhält, das Werk zu inszenieren, steht er vor einer kaum lösbaren Aufgabe.