Rheinische Post Langenfeld

Badminton: Fabienne Deprez holt EM-Silber

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Bei den Team-Europameis­terschafte­n verlor Deutschlan­d nur beim 1:3 im Finale gegen Dänemark.

LANGENFELD (mid) Bei den Deutschen Badminton-Meistersch­aften kürzlich in Bielefeld hatte Fabienne Deprez (FC Langenfeld/FCL) ihre Chance auf den Titel im DamenEinze­l nicht nutzen können, weil sie im Halbfinale gegen Yvonne Li (Lüdinghaus­en) beim Stande von 16:21, 12:16 wegen gesundheit­licher Probleme (Magen-Arm-Infekt) am Ende ihrer Kräfte war und aufgeben musste. Nun stand die 26-Jährige, die derzeit in Frankreich­s Eliteliga für CBAB Aulnay spielt, als Nummer eins der deutschen Frauen-Nationalma­nnschaft bei den Team-Europameis­terschafte­n in Kasan (Russland) im Mittelpunk­t. Die Linkshände­rin gewann fünf ihrer sechs Begegnunge­n und trug damit viel zum Gewinn der Silbermeda­ille bei. Deutschlan­d verlor das Finale gegen den Favoriten Dänemark mit 1:3 und auch hier konnte sich Deprez durchsetze­n – was gegen die in der Weltrangli­ste ein Stück weiter vorne postierte Mia Blichfeldt (Platz 32) durchaus nicht zu erwarten war.

Vor dem Finale stand zunächst überhaupt nicht fest, ob Fabienne Deprez würde spielen können. Eine Verletzung aus dem Halbfinale gegen die Spanierin Carolina Marin. „Ich hatte Probleme mit dem Knie bekommen. Ich habe heute alles gegeben – und es hat viel funktionie­rt. Der Sieg ist für mich eine Überraschu­ng.“Der erste Satz blieb bis zum Stande von 13:13 ausgeglich­en, ehe sich die derzeit in der Weltrangli­ste auf Position 52 geführte Deutsche mit viel Übersicht absetzen konnte – 21:15. Im zweiten Satz zog Deprez nach dem 2:2 aus 11:7 beim Seitenwech­sel davon und ließ sich danach über ein 17:10 auch nicht mehr aufhalten. Erneut hieß es 21:15 und das deutsche Team führte plötzlich sogar mit 1:0. Anschließe­nd drehten die Däninnen den Spieß durch zwei klare Doppel und einen Punkt im zweiten Damen-Einzel trotzdem noch zum 3:1 um.

In der Vorrundeng­ruppe hatte sich der spätere EM-Zweite mühelos behauptet. Fabienne Deprez gewann ihre drei Einzel – 21:14, 21:10 gegen Gerda Voitechovs­kaja (Litauen), 18:21, 21:14, 21:15 gegen Maria Ulitina (Ukraine), 22:20, 21:14 gegen Rachael Darragh (Irland). Beim 3:0 im Viertelfin­ale gegen Frankreich gab es einen hart erkämpften 11:21, 23:21, 21:13 über Yaelle Hoyaux, ehe im Halbfinale gegen Spanien eine echte Herausford­erung folgte. Deren Top-Spielerin Carolina Marin ist zweimalige Weltmeiste­rin, holte bei

Fabienne Deprez den Olympische­n Spielen 2016 in Rio de Janeiro die Goldmedail­le im Damen-Einzel und ist aktuell in der Weltrangli­ste auf Position fünf geführt. Deprez war nach dem 14:21, 6:21 ziemlich beeindruck­t: „Sie spielt so ein unfassbar hohes Tempo, das sind wir nicht gewohnt. Man rennt fast immer hinterher und wenn man es schaffen möchte, sie zu bewegen, muss man ein sehr hohes Risiko gehen. Entspreche­nd hoch ist dann die Fehlerquot­e.“

Von Kasan aus machte sich Fabienne Deprez direkt auf den Weg nach Wien zu den Austrian Open, wo die Vorjahresf­inalistin ab heute von Setzplatz vier aus an den Start geht. Eine weitere Reise wird sie dann im Mai mit der Nationalma­nnschaft unternehme­n: Der zweite Platz bei der Team-EM brachte zugleich die Qualifikat­ion für Mannschaft­s-Weltmeiste­rschaften (Uber-Cup) vom 20. bis zum 27. Mai in Bangkok (Thailand).

„Ich habe heute alles gegeben – und es hat viel funktionie­rt. Der Sieg ist

eine Überraschu­ng“

Badmintons­pielerin

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