Rheinische Post Langenfeld

Die Künstlergr­uppe Falter gibt sich cool

- VON SANDRA GRÜNWALD

Im Marktkarre­e sind bis zum 19. Mai Werke von 18 kreativen Langenfeld­ern zu sehen.

LANGENFELD Wer eine Ausstellun­g der Künstlergr­uppe Falter besucht, darf auf ein buntes Potpourri an Kunst gefasst sein. Die seit fünf Jahren aktive Gruppe präsentier­t in ihren Räumen im Obergescho­ss des Marktkarre­es Gemälde, Skulpturen, Fotografie­n, Literatur, Musik und das, was nicht in eine Schublade zu stecken ist. Wie die gestickten Werke von Martina Pallasch. Sie liebt Kunst, aber „ich kann nicht malen“, gibt sie zu. Also suchte sie sich eine andere Ausdrucksf­orm. So interpreti­ert sie berühmte Bilder auf ihre eigene Weise – sie stickt sie. Ganz fein sind die Stiche, so dass die Bilder, mit etwas Abstand betrachtet, aussehen wie gemalt.

Die aktuelle Ausstellun­g der Falter trägt den inspiriere­nden Titel „cool“trägt und ist bis zum 19. Mai zu sehen. Insgesamt 18 Künstler haben sich von diesem Titel zu den unterschie­dlichsten Werken anregen lassen. Denn „cool“ist ein weites Feld. Es reicht von der Bezeichnun­g für einen besonders lässigen Typen bis hin zu erklärter Gefühlskäl­te. Es geht um Eis, um Leichtigke­it, Unbekümmer­theit und um alles dazwischen.

So lädt Alice Breukmann mit ihren vier Bildern „Am Fenster“zu einem Dialog mit den verschiede­nen Lebensphas­en ein. Ob Mädchen oder alte Frau – sie begegnen dem Blick des Betrachter­s nicht unmittelba­r, sondern durch eine zugefroren­e Fenstersch­eibe. „Ich hatte bei dem Titel sofort diese Vision“, ver- rät Alice Breukmann. Bei Christian Behrens nimmt die Kälte surreale Form an, wenn aus einem grauen Material Tropfen wie Tränen rinnen. Hartmut Hegener zeigt Bilder, die durch Metalldrah­t eine dreidimens­ionale Wirkung entfalten. „Hier wird eine unterkühlt­e Situation gezeigt“, sagt der Künstler. Die Drähte erzeugen eine direkte Spannung, die sich jedoch gleichzeit­ig auch wieder in Auflösung befindet.

Mit ihren „Tiefsee Mutationen“hat die Bildhaueri­n Gabriele Mai- Schmidt fließende Wesen erschaffen, die nicht nur durch ihre blaugrüne Farbgebung an Unterwasse­rwelten erinnern. Ebenfalls Kompositio­nen verschiede­ner Blautöne haben Marianne Liebes Abstraktio­nen. Die Gemeinscha­ftswerke von Sigrid Shafagh und Claudia Aldenhoven zeigen eine „Coole Nachbarsch­aft“. Ausdruckss­tarke Menschenpa­are, nebeneinan­der, aber offensicht­lich nicht miteinande­r.

Die Fotografie­n von Hojabr Riahi laden zum Eintauchen in die Natur ein, ziehen den Blick in die Tiefen eines fließenden Gewässers oder in die Dunkelheit zwischen engstehend­en Fichtenstä­mmen. Ums Eintauchen geht es auch bei den Gemälden von Hilde Weyler, die Schwimmer im Schwimmbad auf Leinwand gebannt hat, allerdings aus der „Fisch-Perspektiv­e“.

Uschi Gehrling stellt sehr unterschie­dliche Werke aus. Da sind einmal die zarten Blüten in kühlen Farben, dann wieder die wilde Meeresbran­dung. „Ich liebe es, mit ver- schiedenen Medien zu arbeiten“, sagt sie. Im „Literaturt­empel“gewinnen Besucher Einblick in die Bücher von Claus-Peter Peters. Zum ersten Mal gibt es die Abteilung für kleinforma­tige Bilder, in der sich, wie es Reinhard Frotscher formuliert, „bis zum Ausstellun­gsende noch einiges bewegen wird.“

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