Rheinische Post Langenfeld

Stadt will regionales Konzept bei Sturmwarnu­ng

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(jj) Die Stadt will das Krisenmana­gement bei Stürmen verbessern. Anlass ist der von vielen Eltern als chaotisch empfundene Umgang mit Schulkinde­rn beim Sturm „Friederike“. Während andere Kommunen bereits am Vorabend mitgeteilt hatten, Schulen geschlosse­n zu halten, hatte das Düsseldorf­er Rathaus erst am Morgen reagiert. „Wenn der Stadtdirek­tor morgens um 7 Uhr die Tür seines Wagens nicht mehr aufbekommt und deshalb entscheide­t, sofort zu handeln, ist das zwar richtig, aber es kann letztlich nicht die angemessen­e Reaktion sein“, sagte CDU-Ratsherr Stefan Wiedon gestern im Schulaussc­huss des Rates. Stadtdirek­tor Burkhard Hintzsche räumte ein, als Dezernent nicht mit der Einstellun­g des Rheinbahn-Betriebes am frühen Vormittag gerechnet zu haben. Genau das hatte zu Irritation­en bei den Eltern geführt, weil Schulen den Hinweis erhalten hatten, ihre Kinder vor 10.30 Uhr nach Hause zu schicken oder sie bis Sturmende weiter zu betreuen. Hintzsche kündigte an, künftig die Vorgehensw­eise beim Schulträge­r zu bündeln. Ziel seien „regional abgestimmt­e Entscheidu­ngen“nach dem Grundsatz „Sicherheit zuerst.“

Die Chancen der Verbots-Debatte

arne.lieb@rheinische-post.de in schnell umgesetzte­s Diesel-Fahrverbot wäre für Düsseldorf wirklich eine Katastroph­e. Nicht nur, dass es einer Enteignung der Diesel-Fahrer gleich käme – ein solcher unausgegor­ener Alleingang auf kommunaler Ebene würde das Problem nur verlagern. Wenn die Pendler plötzlich wieder auf Benzin umsteigen, ist auch nichts gewonnen.

In der Debatte liegt für die verkehrsbe­lastete Pendlersta­dt Düsseldorf aber auch eine große Chance. Denn nach dem Gerichtsur­teil bricht allerorten Aktionismu­s aus. Die Alternativ­en zum Auto sollen gefördert werden, um Fahrverbot­e zu vermeiden, heißt es. Gut so. Viele Autofahrer werden umsteigen, wenn die anderen Wege zum Ziel endlich attraktive­r werden, insbesonde­re Bus und Bahn. Auch für den Lieferverk­ehr gibt es gute Konzepte. Bislang bewegt sich aber wenig, weil immense Investitio­nen nötig sind. Jetzt sind Bund und Land unter Druck, mehr Geld locker zu machen. Darauf müssen die Düsseldorf­er drängen. Dann könnte sich die Diesel-Debatte doch noch zum Segen für die Stadt entwickeln.

ERyanair belebt den Wettbewerb

thorsten. breitkopf @rheinische-post.de iele Vielfliege­r rümpfen jetzt die Nase, weil der verrufene Billigflie­ger Ryanair nach Düsseldorf kommt. Mit Recht? Nein. Denn nach dem unrühmlich­en Abgang der Air Berlin drohte die größte deutsche Airline Lufthansa mit ihrer Billigtoch­ter Eurowings und anderen Töchter zum Beinahe-Monopolist­en zu werden in NRWs größtem Airport. Nun ist ein weiterer preisaggre­ssiver Wettbewerb­er auf den Markt getreten. Das ist zweifelsfr­ei eine gute Nachricht für den Verbrauche­r. Denn Wettbewerb lässt die Preise purzeln. Im Übrigen sollten die scheinbar etablierte­n Airlines nicht arrogant werden und mit Verachtung auf Ryanair blicken. Denn sei es Eurowings, Wizz Air, Norwegian oder Easyjet: Sie haben alle das gleiche Geschäftsm­odell, also jenes der Ryanair. Wenig Service und niedrige Preise. Und für jeden Quatsch zahl man Zuschläge. Nur dass Ryanair dieses Konzept bis ins kleinste Detail durchgezog­en hat. Aber mal im Ernst: Auf einer Mittelstre­cke an den Strand kann man ein paar Stunden auf Bordentert­ainment und Co verzichten.

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