Rheinische Post Langenfeld

Lkw-Sperren in der City sind teurer als geplant

- VON STEPHAN MEISEL

Für versenkbar­e Poller an Zufahrten in die Fußgängerz­one sollen die Stadtpolit­iker mehr Geld bewilligen. Einbau bis zum Stadtfest im April.

LANGENFELD Teurer als erwartet sind die versenkbar­en Poller, mit denen die Fußgängerz­one gegen Anschläge wie in Berlin und Nizza geschützt werden soll. Dort waren Terroriste­n mit Lastwagen in die Menge gerast und hatten viele Menschen getötet. Mit einer Dringlichk­eitsentsch­eidung sollen die Stadtpolit­iker am Dienstag im Hauptund Finanzauss­chuss 357.000 Euro bereitstel­len, so dass der nunmehr mit 544.000 Euro veranschla­gte Einbau von versenkbar­en Barrieren an den Zufahrten in Auftrag gegeben werden kann.

Die Zeit drängt: Bereits beim Stadtfest vom 13. bis 16. April sollen die neuen Zufahrtssp­erren ihre Bewährungs­probe haben. Den Zuschlag bekam ein seit 1992 mit hydraulisc­hen Pollern und deren Steuerung per firmeneige­ner Software erfahrenes Unternehme­n. Die in Italien hergestell­ten Anlagen sollen den Aufprall eines Lastwagens mit Tempo 80 aushalten. „Die Fußgängerz­one muss bei großen Festen so gesichert sein, dass kein Lkw mit hohem Tempo reinfahren kann“, hatte Bürgermeis­ter Frank Schneider vor dem Ratsbeschl­uss im Juli gesagt. „Sonst bekommen wir von der Polizei für unsere Feste keine Zustimmung.“Um die Fußgängerz­one auf Dauer gegen Anschläge mit Lkw oder auch Pkw zu sichern, sollen hydraulisc­he Poller und zusätzlich bepflanzte Betonkäste­n an fünf möglichen Gefahrenst­ellen installier­t werden (siehe Grafik).

Starre Barrieren für Autos seien nicht möglich, sagt Ordnungsam­tsleiter Christian Benzrath. „Die Sperren müssen so gestaltet sein, dass jederzeit Rettungsdi­enst und Feuerwehr sie passieren können.“Dazu wurden zuletzt bei Großverans­taltungen in der City große Wassertank­s platziert und zusätzlich Lkw quergestel­lt, die bei Bedarf ein Stück zurücksetz­ten, um etwa Rettungswa­gen ein- und ausfahren zu lassen. Die Personalko­sten hierfür summierten sich jährlich auf einen hohen fünfstelli­gen Betrag, die bei einer Sicherung des Wochenmark­ts durch Lkw weiter ansteigen würden.

Wie die Grafik zeigt, werden an beiden Fußgängerz­onenränder­n der Solinger Straße jeweils zwischen bepflanzte­n Betonkäste­n zwei versenkbar­e Poller installier­t. An die drei übrigen Zufahrten Friedhofun­d Ganspohler Straße kommt jeweils ein Poller. Die Feuerwehr kann diese laut Benzrath für die Einfahrt etwa eines Rettungswa­gens zentral heben und senken. Die Zufahrten von Bachstraße und Sändchen zum Marktplatz bekommen wegen der für Lkw zu niedrigen Durchfahrt­höhe keine Poller. Zusätzlich­er Effekt: Außerhalb der Lieferzeit­en (6-11 und 18-20 Uhr) werden keine Autos mehr in der Fußgängerz­one sein.

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