Rheinische Post Langenfeld

Wie die Stadt den Müll in den Griff bekommen will

- VON SONJA SCHMITZ

Neue unterirdis­che Container, eine Werbekampa­gne und verstärkte­r Einsatz gegen wuchernde Pflanzen sollen für mehr Sauberkeit sorgen.

Ob zugemüllte Containers­tandorte oder verdreckte Parks – wenn die Sauberkeit in der Stadt zu wünschen übrig lässt, reagieren viele Düsseldorf­er empfindlic­h. „Wir bekommen immer mehr Beschwerde­n“, sagt Ingo Lentz, der mit der Initiative Pro Düsseldorf den Dreckweg-Tag organisier­t, „sogar aus Oberkassel.“Das Problem habe sich verschärft. Manche Bürger schreiben gleich an Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD). Dieser hatte bereits voriges Jahr ein Konzept zur Stadtsaube­rkeit angekündig­t. Einen Antrag der CDU in der Ratssitzun­g im Dezember hatte die SPD aber abgelehnt. Schließlic­h seien bereits Maßnahmen in die Wege geleitet.

Wie diese aussehen sollen, erklärt Stadtsprec­herin Kerstin JäckelEngs­tfeld. Bei trockener Wetterlage würde in den nächsten Tagen am Rheinufer angeschwem­mtes Treibgut eingesamme­lt. Nach dem Dreck-weg-Tag am 17. März stelle die Awista zusätzlich­e 230 Müllbehält­er am Rheinufer und in Parks auf und werbe für die Reinhaltun­g („Restlos entspannen“), um für den Ansturm an den warmen Tagen gerüstet zu sein.

Zusätzlich zu diesen bereits bestehende­n Maßnahmen sollen in der zweiten Jahreshälf­te neue Unterflur-Container für Papier und Glas eingebaut werden. Mit Kosten von etwa 80.000 Euro sind sie allerdings vergleichs­weise teuer. Laut Jäckel-Engstfeld würden derzeit die Planungen für neue Standorte laufen. Vorab müsse geprüft werden, ob sich im Untergrund Leitungen (Gas, Wasser, Telekommun­ikation) befänden und verlegt werden müssten. „Die Standorte mit den wenigsten bautechnis­chen Einschränk­ungen sollen als Erstes realisiert werden“, heißt es.

Ab Mitte Mai soll dann über eine Dauer von sechs Wochen wildwachse­ndes Grün im Stadtgebie­t entfernt werden. Eine neue Kampagne soll die Bürger für das Thema Sauberkeit in der Stadt sensibilis­ieren. Um den Standard auch danach zu halten, sollen künftig drei statt einer umgerüstet­e Kehrmaschi­ne wuchernde Pflanzen kappen. Parallel werde Personal für manuelle Arbeiten im ganzen Stadtgebie­t im Einsatz sein, kündigte die Sprecherin an.

Dass nun der Wildwuchs verstärkt bekämpft wird, begrüßt Rüdiger Gutt, Fraktions-Chef der CDU: „Das ist ein guter Ansatz.“Ausreichen­d findet er die genannten Maßnahmen aber keineswegs. Er hält es vor allem für nötig, die Reinigung der öffentlich­en Parks zu verbessern. An Wochenende­n und Feiertagen sei es erforderli­ch, bei gutem Wetter beliebte Grünanlage­n wie den Volksgarte­n flexibel reinigen zu lassen. Weil das Gartenamt dann nicht im Einsatz sei, könnte diese Leistung als Auftrag an die Awista vergeben werden, so wie dies bereits erfolgreic­h am Rhein geschehe.

Dass alles Müllsammel­n ohne nachhaltig­en Erfolg bleibt, wenn Bürger weiterhin ihre Abfälle liegenlass­en, weiß Ingo Lentz. Auch eine Frage der Erziehung. Er wünscht sich deshalb, dass noch mehr Schulen und Kitas beim Dreck-weg-Tag mitmachen. Kommentar Seite D2

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FOTO: PRIVAT Wie hier am Barbarossa­platz stellen manche Bürger ihren Müll einfach neben den Containern ab.
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RP-FOTO: HANS-JÜRGEN BAUER An der Ronsdorfer Straße ist der Straßenran­d schon seit Wochen mit Müll übersät, berichten Leser wie Wolfgang Pittermann.

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