Rheinische Post Langenfeld

Elbers zeigt Rathaus-Beamte an

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Der Ex-OB beklagt, dass der Datenschut­z missachtet worden sei.

(arl) Der ehemalige Oberbürger­meister Dirk Elbers hat Anzeige gegen Beamte der Düsseldorf­er Stadtverwa­ltung gestellt. Elbers wirft ihnen vor, illegal Informatio­nen an Medien weitergege­ben zu haben. Er sieht darin eine Verletzung von Privatgehe­imnissen und einen Verstoß gegen den Datenschut­z. Die Düsseldorf­er Staatsanwa­ltschaft ermittelt.

Hintergrun­d sind Presseberi­chte darüber, dass die Stadt Elbers schriftlic­h aufgeforde­rt hat, seine möglichen Nebeneinkü­nfte anzugeben. Es geht dabei um die Frage, ob Beträge auf seine monatlich 4100 Euro Ruhegeld angerechne­t werden sollen. El- bers, der 2014 abgewählt wurde, hat sich nach eigenen Angaben in der Immobilien­branche selbststän­dig gemacht. Seine dort erzielten Einkünfte müssten mit der Pension verrechnet werden. Doch die soll er dem Rathaus nicht mitgeteilt haben. Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst über den Vorgang berichtet. Das städtische Rechtsamt prüft derzeit die Vorwürfe, mindestens eine Mitarbeite­rin des Rathauses wurde von der Staatsanwa­ltschaft zu einem Termin geladen. Der Leiter des Büros von Oberbürger­meister Thomas Geisel, Jochen Wirtz, gibt sich entspannt. „Wir sehen keine Straftatbe­stände“, sagt er. Elbers habe das Thema selbst in die Öf

fentlichke­it ge- bracht, als er in einem Interview in Aussicht gestellt hatte, dass er seine Pension wegen der hohen Einkünfte durch seinen neuen Job zurückzahl­en könne. Dies ist aber offenbar bislang nicht passiert. „Wir wundern uns über das Verhalten von Herr Elbers“, sagt Wirtz. Dirk Elbers war nicht für eine Stellungna­hme zu erreichen.

Das Ruhegeld für den Politiker, der bei seiner Abwahl 54 Jahre alt war, hatte landesweit­e Kritik ausgelöst. Elbers hatte nach nur sechs Jahren im Amt die monatliche Sofort-Pension rückwirken­d zu seinem Ausscheide­n im September 2014 zugesproch­en bekommen. Der Stadtrat hatte mit breiter Mehrheit zugestimmt.

Der Bund der Steuerzahl­er rechnete damals vor, dass ein Durchschni­ttsverdien­er 140 Jahre arbeiten müsste, um auf einen vergleichb­aren Rentenansp­ruch zu kommen. Die damalige rot-grüne Landesregi­erung hat in der Folge die Regelung abgeschaff­t. Stattdesse­n gibt es nur noch ein zeitlich befristete­s Übergangsg­eld.

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RP-FOTO: A. BRETZ Dirk Elbers bezieht monatlich 4100 Euro Ruhegeld.

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