Rheinische Post Langenfeld

Monheimer sind gespannt aufs SPD-Votum

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Kurz vor Ende des Mitglieder­entscheids diskutiert­en die Genossen noch mal beherzt über die Groko,

MONHEIM (gut) Seit Mitternach­t ist der Abstimmung­svorgang beendet, jetzt werden die Stimmzette­l ausgezählt, am Sonntag gegen 9 Uhr will der Chef der Mandatsprü­fungs- und Zählkommis­sion der SPD in Berlin verkünden, wie die rund 464.000 Parteimitg­lieder abgestimmt haben. Geht die SPD erneut eine Große Koalition mit CDU/CSU ein? Das ist die Frage, über die die Genossen seit dem 20. Februar entschiede­n haben. Oder – so lautet die wahrschein­lichste Konsequenz aus einem Nein zum Koalitions­vertrag – kommt es gut ein halbes Jahr nach der Bundestags­wahl zu Neuwahlen?

Auch in der Monheimer SPD warten nun alle gespannt auf das Ergebnis. Kurz vor Abschluss des Mitglieder­entscheids haben die Genossen in der einstigen Hochburg der Sozialdemo­kratie noch mal mit Herzblut über das Für und Wider einer Großen Koalition diskutiert. Nach einer kurzen Einführung in den Koalitions­vertrag durch Michael Keller ging es in der „Kulisse“der OHGAula los. „Ich habe zwei Seelen in der Brust“, gestand der Monheimer SPD-Vorsitzend­e Norbert Friedrich: „Pragmatisc­h wäre eine Zustimmung, um die für die Menschen guten Punkte umsetzen zu können.“Aber es fehlten ihm auch wichtige sozialdemo­kratische Positionen im Vertrag wie etwa eine Bürgervers­icherung.

Einig waren sich die Anwesenden über den Vertragspu­nkt zum Thema Europa, der als Basis für eine Stärkung des Zusammenha­lts in der EU verstanden wurde. Der frühere Präsident des Europaparl­aments, Klaus Hänsch (Erkrath), stellte als Gastredner fest, dass sich die schwierige Diskussion nicht nur um Sachfragen zum Koalitions­vertrag drehe, sondern auch um das allgemeine unwohle Gefühl in der Partei. Als Verursache­r hierfür machte er die Parteiführ­ung in Berlin aus und sparte nicht mit deutlicher Kritik an deren Verhalten in den letzten Monaten. Zugleich sprach sich Hänsch klar für den Gang in die Große Koalition aus: Eine Erneuerung der SPD könne auch aus dieser Position heraus gelingen.

Der Kreistagsa­bgeordnete Jürgen Bullert fürchtet nach der Abstimmung eine bleibenden Spaltung der Partei. Dem widersprac­h Hans Abel, Ortsteilvo­rsitzender Monheim: „Wir sind alle Demokraten. Ich bin mir sicher, dass wir auch nach der Abstimmung weiter mit aller Kraft für unsere SPD eintreten werden.“

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