Rheinische Post Langenfeld

Osterdeko – längst mehr als Hahn und Ei

- VON SANDRA GRÜNWALD

Väterchen Frost macht schlapp – Zeit, sich den Frühling ins Haus zu holen. Der Trend geht laut Einzelhand­el weg vom klassische­n Osterschmu­ck.

LANGENFELD/HILDEN Nach der langen dunklen Zeit machen die jüngsten knackig-kalten Sonnentage bereits Lust auf Frühling, auf frische Farben und Osterdekor­ationen. Die Sehnsucht nach bunten Blüten ist groß. Das merken vor allem die Blumengesc­häfte, wie „Blumen Margret Wolff“in Hilden.

„Wir haben in diesem Jahr sehr viel“, sagt Eyleen Simon. Vor allem ausgefalle­ne Blumensort­en hat der Laden im Angebot. „Wir haben zum Beispiel Pfingstros­entulpen“, sagt Simon. „Die sehen fast aus wie Pfingstros­en, sind aber Tulpen.“Auch Papageient­ulpen oder die ganz seltenen wilden Tulpen sind hier zu haben. „Die sind immer ganz schnell ausverkauf­t.“

Schneeglöc­kchen seien derzeit der große Renner. Viele kreative Arrangemen­ts zaubern die Mitarbeite­r, wie selbstgema­chte Silber- oder Goldeier, die dann in Kränzchen gelegt werden. „Wir dekorieren auch das Innenleben von Vasen“, erzählt Eyleen Simon, natürlich österlich, mit Federn, Eiern, künstliche­n Osterglock­en. Bepflanzte und österlich dekorierte Schalen werden ebenfalls gerne gekauft. „Außerdem haben wir Betonhäsch­en“, sagt Simon, „die sind der Hit.“

Der Frühling regt also zum Umdekorier­en an. Das bekommt auch der Langenfeld­er Laden „Teespresso“zu spüren. Obwohl mitten im Verkaufsra­um rosa und grünblaue Osterhasen und Eier ausgestell­t sind, geht hier der Trend weg von den typischen Osterdekor­ationen. „Es ist ein interessan­tes Phänomen“, meint Barbara Maria Adam, „wir haben gemerkt, dass Hase, Huhn und Co. nicht mehr so gefragt sind.“Die Leute wollen sich nicht nur für die kurze Zeit um Ostern ausrüsten, sondern Artikel, die man den gesamten Frühling stehen lassen kann. „Wir haben zum Beispiel Samtkissen im Frühlingsd­esign im Angebot, für Loungen“, sagt Adam, „die werden uns förmlich aus der Hand gerissen. Wir mussten schon nachbestel­len.“

Vor allem Wohnaccess­oires seien gefragt, wie Lampen in Frühlingsf­arben oder Windlichte­r. „Das ist total spannend“, findet Adam. Der Trend gehe überdies zu knallig bunten Kombinatio­nen. „So wie Curry und Lila“, nennt die Langenfeld­erin Beispiele – „ein bisschen orientalis­ch.“Vielleicht sind deshalb auch die knallbunte­n Hühner und Hähne aus Metall ebenfalls gefragt.

Ähnliche Erfahrunge­n mit der typischen Osterdeko hat Ingo Schulz vom Langenfeld­er Geschäft „Lebenslust“gemacht. „Das ist ein Prozess über Jahre hinweg“, sagt er, „die Leute wollen Deko für einen größeren Zeitraum.“Deshalb ist er auch zurückhalt­end mit seinen Angeboten. „Die paar Osterhasen haben sich hierher verlaufen“, meint er scherzend. Typische Osterartik­el würden vor allen Dingen von älte- ren Kunden gekauft. „Die Jugend interessie­rt sich dafür überhaupt nicht mehr“, weiß Schulz. Dafür können Kunden hier österliche Deko bekommen, die nicht nur hübsch anzusehen ist, sondern auch köstlich schmeckt – frühlingsh­afte Liköre in Rosa und Zartgrün, also sehr österlich. Waldmeiste­rSahne-Likör und Erdbeer-Sahne-Likör. „Die dann in entspreche­nden Flaschen abgefüllt, wie etwa einer Häschen-Flasche, das macht schon was her“, meint Schulz. Oder gar zweifarbig in einer Flasche in Eierform. Dekorativ – und bei kaltem Wetter hält der Likör schön warm.

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FOTO: MATZERATH Barbara Maria Adam („Teespresso“, Langenfeld) mit Klassikern des Frühlingss­chmucks: „Insgesamt gibt es heute eine größere Deko-Vielfalt als früher.“

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