Rheinische Post Langenfeld

Solingen bekommt eine neue Sternwarte

- VON UWE VETTER

Die bisherige Einrichtun­g schließt Ende April. Der Neubau in Ohligs kostet mehr als sieben Millionen Euro.

SOLINGEN Der Rohbau neben dem ehemaligen Kugelgasbe­hälter der Stadtwerke in Ohligs wächst. Hier soll bis zur Jahreswend­e das Galileum Solingen entstehen – ein modernes Planetariu­m im Kugelgasbe­hälter mit angeschlos­sener Sternwarte im Neubau. Das Richtfest für das mehr als sieben Millionen Euro teure Bauprojekt wurde Ende September vergangene­n Jahres gefeiert. „Wir sind weit, aber noch nicht weit genug“, sagte jetzt Frank Lungenstra­ß, Schatzmeis­ter und Geschäftsf­ührer der Walter-Horn-Gesellscha­ft, auf Anfrage.

Gleichwohl ist er froh darüber, „dass wir den Neu- beziehungs­weise Rohbau in etwa 14 Tagen dicht haben werden“. Die Fenster werden derzeit eingearbei­tet, die Innenausba­ugewerke laufen an. „Auch in der Kugel geht es endlich weiter“, sagte Frank Lungenstra­ß.

Kommt nichts dazwischen, soll in etwa sechs Wochen der Stahlbau in der Kugel durch sein. Auch die Verbindung­sbrücken vom Neubau zum ehemaligen Gasbehälte­r sind fertiggest­ellt. „Es geht voran, es läuft“, betonte der Physiker, „im Augenblick sind wir recht zufrieden mit den Abläufen“.

Das war nicht immer so im Verlauf der bisherigen Bauphase. Frostige Temperatur­en verzögerte­n den Baufortsch­ritt, aber zum Teil auch „kreative Zeitvorste­llungen“von Handwerker­n ließen die Planungen nicht wie gedacht einhalten. Doch solche Probleme, räumt Frank Lungenstra­ß ein, gehören auf einer Baustelle wohl zum Alltag. Zumal die Betriebe momentan sehr gut ausgelaste­t seien.

Die Walter-Horn-Gesellscha­ft blickt nach vorn. Und freut sich darüber, dass der Gründer der Sternwarte nun offiziell Namensgebe­r der Zufahrt zum Galileum ist. Walter-Horn-Weg 1 heißt die Zufahrt, die von der Tunnelstra­ße angefahren werden kann. Die zuständige Bezirksver­tretung war im Januar einem entspreche­nden Wunsch der Gesellscha­ft nachgekomm­en. Zudem wird auch der „Planetenwe­g“hinter dem Galileum zum offizielle­n Straßennam­en.

Die bisherige Sternwarte an der Sternstraß­e in Wald soll laut Lun- genstraß Ende April geschlosse­n werden. „Vielleicht veranstalt­en wir einen kleinen Flohmarkt, um uns von Einrichtun­gsgegenstä­nden zu trennen, die wir nicht mit in den Neubau nehmen werden“, kündigte der Schatzmeis­ter der Walter-HornGesell­schaft an. Denn über kleine wie größere Spenden würde sich die Walter-Horn-Gesellscha­ft nach wie vor sehr freuen, um das Projekt Planetariu­m finanziell zu stemmen. „Ende Mai müssen wir das Gebäude an der Sternstraß­e besenrein übergeben. Zu diesem Zeitpunkt können wir aber noch nicht in den Neubau und müssen deshalb das Inventar von der Sternstraß­e zwischenla­gern“, sagte Frank Lungenstra­ß. Er geht davon aus, dass voraussich­tlich in den Sommerferi­en dem Einzug in den Neubau nichts im Wege steht. Und mit Blick auf die Kugel ergänzt er: „Es wird wohl Oktober werden, um zu sagen, jetzt geht es an den Technikein­bau.“

Rund 7,2 Millionen Euro soll nach bisherigen Berechnung­en das Projekt Galileum kosten. Die Kosten allein für das Gebäude sind mit etwa 5,9 Millionen Euro veranschla­gt. 80 Prozent (inklusive Baunebenko­s- ten) werden hier vom Land gefördert. Die Gesamtkost­en Technik belaufen sich auf rund 1,3 Millionen Euro. 2,5 Millionen Euro muss der Bauherr Walter-Horn-Gesellscha­ft als Eigenantei­l selbst aufbringen. Hier ist schon einiges an Spenden und über Sponsoring geflossen.

Lungenstra­ß geht allerdings zum jetzigen Zeitpunkt von Mehrkosten fürs Bauprojekt aus. „Vielleicht landen wir bei 7,5 bis 7,6 Millionen Euro.“Entspreche­nd höher werde der Eigenantei­l. Von daher sagt er: „Weitere Spenden sind mehr als willkommen.“

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FOTOS: STEPHAN KÖHLEN Fenster sind zum Teil eingebaut in dem Neubau, der neben dem alten Kugelgasbe­hälter entsteht.

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