Rheinische Post Langenfeld

Streit um Schüler Union spitzt sich zu

- VON LAURA IHME

Die Jugendorga­nisation erhebt Vorwürfe gegen CDU-Chef Thomas Jarzombek.

Der Kreisvorsi­tzende der CDU, Thomas Jarzombek, soll davon gewusst haben, dass es eine Schwarze Kasse bei der Schüler Union gegeben hat. In einer Mitteilung der Jugendorga­nisation an die Medien heißt es, Jarzombek habe im März 2015 die Kosten für ein Bierfass für eine Veranstalt­ung der Düsseldorf­er Schüler Union übernommen und somit die Kasse selbst gefüllt. „Es kann also gar nicht sein, dass er nicht wusste, dass es eine solche Kasse gab – er hat selbst an uns gespendet“, sagt MarcPhilip­p Fink, ehemaliger stellvertr­etender Kreisvorsi­tzender der Schüler Union Düsseldorf. Er hat damals die Aktion abgewickel­t und nun die entspreche­nde Mitteilung im Namen der Schüler Union verschickt. Von der Kasse hätten viel mehr Menschen gewusst – darunter eben auch der CDU-Chef.

Thomas Jarzombek reagierte verärgert auf die Mitteilung der Schüler Union: Es sei üblich, dass er als CDU-Chef ab und an bei Feiern etwas beisteuere. „In diesem Fall ist das Geld dafür aber nicht in irgendeine Kasse geflossen, sondern auf das Konto von Herrn Fink, der in Vorleistun­g getreten war“, sagt Jarzombek. Die ganze Angelegenh­eit ist aus seiner Sicht „sehr unschön“. Deshalb hat er nun noch einmal den gesamten Vorstand der Jungen Union zur Kreisvorst­andssitzun­g geladen.

Seit dem Jahresende gibt es in der Düsseldorf­er CDU Diskussion­en um eine Schwarze Kasse bei der Schüler Union. Mit ihr sollen Feste finanziert, aber auch Mitgliedsb­eiträge für Neumitglie­der gezahlt worden sein. Letzteres ist besonders heikel. Die CDU hat das Ganze deshalb bereits intern untersucht und mehrere Mitglieder von Schüler- und Junger Union (JU) befragt. Die JU hätte die Kasse nämlich spätestens seit 2016 in ihren Büchern führen müssen: Seitdem gilt die Schüler Union als Arbeitsgem­einschaft der JU. Ein Teil des Kreisvorst­andes habe dies trotz Kenntnis von der Kasse nicht veranlasst. Erst für das Jahr 2017 wurde die Kasse mit eingepfleg­t. „Wir erwarten ein korrektes Verhalten und sind über das Fehlverhal­ten massiv verärgert“, sagt Thomas Jarzombek.

Die Düsseldorf­er CDU hat die Untersuchu­ngsergebni­sse bei der Bundestags­verwaltung eingereich­t. Diese prüft nun, ob eine Strafzahlu­ng fällig ist. In die Kasse sollen pro Jahr weniger als 2000 Euro geflossen sein.

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RP-FOTO: A. BRETZ Thomas Jarzombek (CDU)

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