Rheinische Post Langenfeld

Gebete aus dem Automaten

- VON ANJA WOLLSCHLAE­GER

In der Opladener Kirche St. Remigius gab es jetzt Gebete aus aller Welt per Knopfdruck.

OPLADEN Hinsetzen, Gebet auswählen und zuhören. So einfach kann Beten sein. In der Opladener Kirche Sankt Remigius stand an diesem Wochenende der Gebetomat. Er spricht auf Wunsch eines von 320 Gebeten. So funktionie­rt er.

Er sieht aus wie ein Passbildau­tomat: 2,20 Meter hoch, 1,11 Meter breit und 75 Zentimeter tief. Doch die graue Box mit Vorhang und Hocker liefert keine Fotostreif­en. Nein, hier wird gebetet. Im Eingangsbe­reich der Kirche Sankt Remigius in Opladen steht die Kiste aufgebaut. Jedermann konnte dort am Freitag und Samstag hinein und es sich auf den 83 Quadratzen­timetern gemütlich machen und beten.

Die katholisch­e Kirchengem­einde in Opladen hatte sich das Kunstwerk für ihre Aktion „24 Stunden für Gott“auf Zeit gemietet und zuschicken lassen. Auf einer Europalett­e kam der wohl „kleinste spirituell­e Raum“nach Leverkusen. Praktisch ist die Mini-Kapelle. Sie musste nur ausgepackt und ihr Stecker in eine Steckdose gesteckt werden. Schon leuchtet der Touch-Screen auf und lädt zum Beten ein.

Katholisch oder evangelisc­h? Das sollte bei der Aktion keine Rolle spielen. Insgesamt stehen 320 Gebete aus den fünf Weltreligi­onen – Buddhismus, Christentu­m, Hinduismus, Islam und Judentum zur Auswahl. Mit 65 verschiede­nen Sprachen erinnert die Auswahl aber ein wenig an die Geschichte vom Turmbau zu Babylon. Wir wählen also Deutsch und hören zu. Das Va-

Felix bedeutet: der „Glückliche“. Und so wirkt der weißbraun gescheckte Jack-Russel-Terrier auch. Wenn Felix einen mit großen Kullerauge­n anschaut, ist er einfach zum Knuddeln. Für den kleinen Rüden, (ca. neun/zehn Jahre alt) wünscht sich das auch für Langenfeld und Monheim zuständige Tierheim Hilden erfahrene Hundemensc­hen: Der clevere Charmeur auf kurzen Beinchen ist etwas eigen. Er sucht sich seine Leute selber aus. Wenn es dann funkt, schmeißt er sich beglückt an den Erwählten heran. Drollig ist es, wenn Felix Männchen macht, um etwas abzustaube­n. terunser auf Ägyptisch oder Indonesisc­h könnten wir uns auch anhören und das apostolisc­he Glaubensbe­kenntnis würde für Abwechslun­g in dem katholisch­en Kirchenrau­m sorgen. Der Gast im Gebetomat muss genau zuhören, denn viele Gebete sind dem christlich­en Kirchgänge­r unbekannt. Bei den murmelnden Gesängen einer Beerdingun­gszeremoni­e auf den SalomonIns­eln entführt das Kino im Kopf den Benutzer in die Südsee.

Geld braucht der Gebetomat übrigens nicht. Der Geldeinwur­fschlitz ist abgeklebt. Das war zu Beginn der Gebetskamm­er 2008 noch anders. Seitdem tourt sie in mehreren Exemplaren durch Deutschlan­d, stand schon in Berlin, Frankfurt und im Allgäu. Erfinder des automatisc­hen Betraums ist der Berliner Künstler Oliver Sturm. Die Gebetstext­e sind von Menschen gesprochen. Holger Höhn organisier­te die Aktion „24 Stunden für Gott“in Sankt Remigius. Für ihn ist auch der Gebetomat eine Möglichkei­t, zur Ruhe zu kommen. Seine Einladung lautete: „Die Tür ist auf. Komm zur Ruhe, genieß die Atmosphäre und frage dich einmal die existenzie­llen Dinge deines Lebens.“

Jack-Russel-Terrier Felix ist ein Charmeur

Für einen Jack-Russel zeigt er sich recht unkomplizi­ert. Felix ist kein Kläffer. Er ist stressresi­stent und läuft prima an der Leine, akzeptiert seine Kumpel, auch die Großen. Ein fitter und fröhlicher Begleiter, der gerne etwas unternehme­n möchte und sich freut, in der Natur zu sein. Und verträglic­h mit allen.

Nur nicht, wenn es um seinen Futternapf geht. Da hört jegliche Freundscha­ft auf. Futterneid pur! Klar ist, Felix braucht Regeln und Konsequenz. Er ist eben ein Terrier. Und er mag es nicht, bedrängt zu werden. Wenn er mit seinen Menschen vertraut ist und Nähe möchte, zeigt er das auch. nea

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FOTO: TIERHEIM HILDEN Wer gibt dem drolligen Felix ein neues Zuhause?

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