EINZELKRITIK Tah und Alario glänzen – Lars Bender macht die 200 voll
Bernd Leno Bayers Nummer eins erlebte einen weitgehend ruhigen Arbeitstag. Bis auf ein paar abgefangene Flanken und das Aufsammeln harmloser Abschlüsse hatte er nicht viel zu tun. Bei einem wuchtigen Kopfball von Josip Drmic hatte Leno allerdings Glück, dass der Versuch das Tor verfehlte. Zeigte bärenstarke Reflexe, als er einen missratenen Klärungsversuch von Wendell aus kürzester Distanz parierte. Note: 2Wendell Der Brasilianer offenbarte leichte schwächen im Stellungsspiel, die er aber meist selbst ausbügelte. Er schaltete sich frech ins Offensivspiel ein und prüfte kurz vor dem Abpfiff Bernd Leno mit einer missrate- nen Rettungstat. Danach wurde er ausgewechselt. Note: 3+ Sven Bender Immer, wenn sich ein Gegner dem Leverkusener Strafraum näherte, war er zur Stelle, um etwaige Gefahren bereits im Ansatz zu entschärfen. Prädikat: fehlerfrei. Er und sein Nebenmann Jonathan Tah bilden derzeit zweifellos eines der besten Innenverteidiger-Duos der Bundesliga. Note: 2+ Jonathan Tah Die Fans der Werkself dürften nicht nur wegen der Leistung gegen die „Fohlen“entzückt sein, dass der 22-Jährige kürzlich seinen Vertrag vorzeitig bis 2023 verlängert hat. Er leistete sich so gut wie keine Fehlpässe, gewann so gut wie jeden Zweikampf und köpfte so gut wie jeden Ball aus dem Strafraum – und das mit einer bemerkenswerten Souveränität. Note: 1 Lars Bender Inzwischen hat sich der gelernte Sechser mit seiner neuen Rolle als rechter Verteidiger mehr als nur angefreundet. Es gibt ligaweit nur wenige Spieler, die auf dieser Position ähnlich konstant starke Leistungen abrufen. In der derzeitigen Verfassung ist der Kapitän, der sein 200. Bundesligaspiel für Leverkusen absolvierte, ein ernstzunehmender Kandidat für den WM-Kader von Joachim Löw. Note: 2 Charles Aránguiz Der Chilene war gewohnt bissig in den Zweikämpfen. Wenn es irgendwo zwischen den Strafräumen eine Lücke zu füllen oder einen Ball zu gewinnen gab, war er da und erledigte den Job. Note: 2Julian Baumgartlinger Der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft hat selten die großen Szenen, so auch dieses Mal, aber er war eminent wichtig, um die Räume zu schließen, die sich durch das temporeiche Angriffsspiel der Werkself zwangsläufig ergeben. Note: 2Leon Bailey Bis zur Mitte der ersten Halbzeit agierte der Jamaikaner viel zu eigensinnig und wählte oft das Eins-gegen-Eins, wo ein Pass angebrachter gewesen wäre. Allerdings leitete er das 1:0 mit einer Bilder- buchflanke auf Kevin Volland ein und war auch danach ein steter Unruheherd. Note: 3+ Kai Havertz Im Abschluss fehlte es dem 18-Jährigen an Wucht, dafür tat er sich als Balleroberer und -verteiler hervor. In einigen Situationen agierte er aber zu umständlich. Note: 4+ Kevin Volland Das 50. Bundesligator des Angreifers will einfach nicht fallen. Dass er eine tausendprozentige Kopfballchance aus drei Metern vergab, schien ihn aber nicht sonderlich zu beschäftigen. Wenig später bereitete er Lucas Alarios Führungstreffer vor, ebenfalls per Kopf. Note: 3+ Lucas Alario Der Mittelstürmer präsentierte sich durchsetzungsstark, arbeitete nach hinten mit, zeigte einige sehenswerte Dribblings, setzte seine Mitspieler gekonnt in Szene, erzielte das 1:0 und legte das 2:0 auf. Damit hat er alle ihm zugedachten Aufgaben mit Bravour erfüllt. Note: 1 Julian Brandt (ab der 69.) Ersetzte Leon Bailey, fand zunächst nicht so richtig in die Partie und entschied sie in der Nachspielzeit mit seinem Tor zum 2:0. Note: 2 Dominik Kohr (ab der 85.) Kam für Kai Havertz, um den Vorsprung über die Zeit zu bringen, was letztlich gelang. Ohne Note Panagiotis Retsos (ab der 90.) Mischte noch ein paar Sekunden anstelle von Wendell mit. Ohne Note