Wenn der Bundespräsident gratuliert
Frank-Walter Steinmeiers Besuch im Rathaus bildete das Herzstück der Düsseldorf-Etappe seiner NRW-Reise. Viele Bürger freuten sich über ein persönliches Wort des Staatsoberhaupts.
Der Bundespräsident ist bekannt für sein strahlendes Lächeln. In der Altstadt gab es gestern einiges, über das er sich freuen konnte. Zunächst einmal das Wetter: Die Sonne strahlte ebenfalls. „Es ist besser als im November“, kommentierte das Staatsoberhaupt beim Empfang vorm Rathaus – und spielte damit auf seinen wegen der geplatzten Jamaika-Sondierungen ausgefallenen Besuch an. Auch das Bad in der nicht all zu großen Menge genoss Steinmeier, begrüßte die Menschen herzlich und gratulierte dann vor einem halben Dutzend klickender Kameras einer Dame, die gestern 77. Geburtstag feierte: Ingrid aus Mönchengladbach, die von der vielen Aufmerksamkeit ganz überwältigt war und deshalb ihren Nachnamen vorsichtshalber nicht nennen wollte. Die meisten Zuschauer waren mehr zufällig auf dem Marktplatz, kamen aber teils von weit her: aus Dortmund, aus Bayern oder gar aus Nairobi. Mit zwei begeisterten Touristinnen aus Südkorea machte Steinmeier ein Selfie.
Bevor die Polit-Prominenz das Rathaus betrat, sang der Düsseldorfer Mädchen- und Jungenchor so beschwingt den Song „Superkalifragilistischexpialigetisch“aus „Mary Poppins“, dass es sowohl dem Oberbürgermeister als auch dem Bundespräsidenten in den Beinen zuckte. Im Rathaus trugen sich Steinmeier und seine Frau Elke Büdenbender dann ins Goldene Buch der Stadt ein. Mit dabei im Jan-WellemSaal waren auch die Bürgermeister und Beigeordneten der Stadt. Anschließend zogen sich der Bundespräsident und Oberbürgermeister Thomas Geisel zum Gespräch zurück. Geisel berichtete anschließend, man habe über die Entwicklung Düsseldorfs und die Bedeutung der dualen Ausbildung gesprochen. „Vielleicht kommt die Frau des Bundespräsidenten zur Eröffnung des Albrecht-Dürer-Kollegs“, kündigte Geisel an. Es sei ein „sehr angenehmer Termin mit einem sehr sympathischen Bundespräsidenten“gewesen. Ein Unbekannter ist Steinmeier für Geisel nicht – schließlich sind sie beide Sozialdemokraten, Steinmeiers Besuch war nicht ihr erstes Zusammentreffen.
Vor dem Besuch im Rathaus hatten Steinmeier und Büdenbender in Begleitung von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) und dessen Frau Susanne Staatskanzlei und Landtag besucht. Danach ging es zur Rheinischen Post in Heerdt und am Nachmittag nach Aachen. Bericht Seite A4