Zweites Auto nur mit Stellplatz-Nachweis
Wer in einer Großstadt wie Düsseldorf, Köln oder Hamburg wohnt und Autofahrer ist, dürfte das Problem kennen: Anwohnern fehlt es häufig an Parkplätzen. Die allabendliche Suche nach einer freien Lücke ist nervig und frustrierend. Und sie endet nicht selten damit, dass man verkehrswidrig parkt und in Kauf nimmt, abgeschleppt zu werden oder ein Knöllchen zu kassieren.
Das kann es doch nicht sein! Aber was tun? Ganz aufs eigene Auto zu verzichten und stattdessen nur noch mit dem Fahrrad oder mit Bus und Bahn zu fahren, dürfte für die Mehrheit derzeit noch keine echte Alternative sein. Dazu ist der öffentliche Nahverkehr zu unattraktiv, und die Fahrradwege sind viel zu schlecht ausgebaut – wenn überhaupt vorhanden.
Aber irgendwas muss passieren. Und zwar etwas Einschneidendes. Und das nicht erst in zehn Jahren, sondern so schnell wie möglich. Eine zu prüfende Möglichkeit wäre es, dass pro Haushalt nur noch ein Auto angemeldet werden darf. Und jedes Weitere nur dann, wenn dafür ein Stellplatz nachgewiesen wird. Das mag vielleicht ungerecht und unfair erscheinen. Aber es wäre eine Maßnahme, die an der Parkplatzfront für Entlastung sorgen würde. BERICHT PARKPLATZSUCHE KOSTET . . ., TITELSEITE
Boombranche Luftfahrt
Die Airline-Industrie wird durch ein Paradox geprägt: In fast keiner anderen Branche wächst die Nachfrage schneller als bei Lufthansa und Co., und gleichzeitig ist der Verdrängungswettbewerb wegen der Gleichartigkeit der Produkte extrem hart. Als Ergebnis ging Air Berlin unter, Alitalia ist am Ende, weitere Unternehmen werden verschwinden.
Lufthansa ist in Europa der entscheidende Profiteur des Trends. Die Bilanz für Passagiere hingegen ist zwiespältig. Wirklich günstige Tickets gibt es ab NRW und Düsseldorf diesen Sommer nur nach Mallorca und einige andere sehr oft angeflogene Ferienziele, denn da mischen so viele Anbieter wie wohl nie mit. Gleichzeitig werden die Preise gezielt hochgedrückt: Lufthansa ist stolz darauf, die Jets des Europa-Ablegers Eurowings nur zu 80 Prozent auszulasten, also die Zahl der Schnäppchentickets in Grenzen zu halten. Neue Streckenmonopole wie nach Stuttgart oder Hamburg werden auch ausgenutzt.
Was bleibt den Reisenden? Ganz einfach: öfter mal die Bahn nehmen. Das hilft auch der Umwelt. BERICHT
Russland, das Opfer?
Man kann sich des Gefühls nicht erwehren, dass Wladimir Putin die Eskalation der letzten Tage eigentlich ganz gut in den Kram passt. Am Sonntag wird in Russland ein neuer Präsident gewählt, der wieder Putin heißen wird. Um die lahmende Begeisterung des Wahlvolks anzuheizen, kommt der internationale Konflikt gerade recht. Die Botschaft ist immer dieselbe: Russland wird vom Westen ungerechtfertigt angegriffen, und Putin ist der Einzige, der das Vaterland verteidigen kann.
Den Nervengift-Anschlag in Großbritannien leugnet der Kreml im Ton höchster Empörung; dem heimischen Publikum aber wird augenzwinkernd signalisiert, die Liquidierung eines Verräters sei doch eine patriotische Tat. Und um Beweise oder belastende Indizien hat sich Putin noch nie geschert – sei es beim Abschuss von Flug MH 17 über der Ukraine oder bei Giftgasangriffen der Assad-Armee. Und nun sollen wir alle zur Fußball-WM nach Russland fahren, als wäre nichts geschehen? Die Fifa glaubt ja immer noch, dass das Turnier zu einem „unvergesslichen Ereignis“wird. Für Putin ganz sicher. BERICHT WESTLICHE LÄNDER STÜTZEN . . ., TITELSEITE