Der doppelte Derbyheld
Patrick Helmes stürmte für Bayer Leverkusen und den 1. FC Köln. Seine ehemaligen Klubs treffen Sonntag aufeinander.
LEVERKUSEN An den 21. September 2005 erinnert sich Patrick Helmes noch sehr genau. Es ist ein Tag, der sich in sein Gedächtnis eingebrannt hat. Der damals 21-jährige Angreifer des 1. FC Köln wird beim Stand von 0:2 gegen Bayer Leverkusen eingewechselt und trifft wenige Minuten später zum 1:2. Es ist sein erstes Tor in der Bundesliga. „So etwas prägt“, sagt der ehemalige Profi, der seine Karriere nach einer längeren Verletzungsmisere 2015 beenden musste. „Bis heute habe ich die Szene genau vor Augen.“Auch wenn sein Tor nichts mehr an der Niederlage geändert habe, sei es etwas Besonderes gewesen.
Das liegt auch daran, dass sein Premierentreffer auf eine für ihn sehr ungewöhnliche Art und Weise zustande kam: per Kopfball. Wie oft ihm das in seiner Laufbahn DFB-Pokals 2009 oder die Vizemeisterschaft 2011 – und seine ersten Einsätze im Europacup. „Man kann die Vereine nicht miteinander vergleichen“, sagt er. „Auf der einen Seite ist der FC mit seiner wahnsinnigen Tradition, dem Umfeld und der Millionenstadt im Rücken – und auf der anderen Seite das vergleichsweise beschauliche Bayer 04, das seit Jahrzehnten erfolgreicher ist, aber nicht die ganz großen Emotionen aus
strahlt.“
Zwangsläufig traf er mit Bayer irgendwann auf seine alte Liebe. „Das erste Derby gegen Köln war sehr komisch für mich“, sagt der heute 34Jährige. Er habe nicht gut gespielt und sei torlos ausgewechselt worden. Deutlich lebendiger sind seine Erinnerungen an das Rückspiel, in dem ausgerechnet er vor dem Kölner Publikum für Leverkusen zum Elfmeter antrat. Sein Treffer zum 2:0 besiegelte im April 2009 Bayers Sieg gegen den Erzrivalen.
Die Zuschauer meinten es nicht gut mit dem vermeintlichen „Judas“und pfiffen ihn gnadenlos aus. „Wie laut es in einem Stadion werden kann, ist schon krass“, erin- nert sich Helmes. Es sei vorher klar gewesen, dass er der Schütze im Elfmeterfall sei. „Ich wollte diese Verantwortung nicht abgeben und unbedingt noch mein Tor machen. Außerdem hatte ich nach den ganzen Pfiffen einfach Bock darauf.“
Derzeit arbeitet der 13-fache Nationalspieler als Co-Trainer beim insolventen Drittligisten Rot-Weiß Erfurt. Der Ex-Profi gab – unter dem Eindruck des Herzinfarkts, den sein Assistenztrainer Uwe Fecht in seiner Anwesen-