Rheinische Post Langenfeld

Seniorin mit Pfefferspr­ay attackiert

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(wuk) Mit der Beteuerung, der Überfall auf eine jetzt 87-jährige Rentnerin tue ihr „von Herzen leid“, hat eine Ex-Immobilien-Maklerin (44) beim Landgerich­t gestern einen Raub vom September 2017 in Rath zugegeben. Mit angeklagt ist ein ExFreund (47), er soll die Seniorin auf deren Heimweg von einer Bank mit Pfefferspr­ay attackiert haben.

Ihr gerade abgeholtes Bargeld von 1000 Euro ist der 87-Jährigen dabei entrissen worden. Während der Mann gestern keine Aussage machte, hat sich die Ex-Maklerin zu dem Überfall bekannt. Sie habe den Mitangekla­gten erst Monate zuvor ken- nengelernt, er habe sich direkt in ihrer Wohnung eingeniste­t, sie habe nicht gewusst, wie sie ihn loswerden sollte. Als sie dann am Tattag zur Bank ging, um für ihn hundert Euro für ein Handy zu holen, habe er das spätere Raubopfer wohl beim Geldabhebe­n beobachtet.

Dieses Geld brauchte die Seniorin für einen neuen Fernseher, der am Nachmittag geliefert werden sollte. Doch als die Rentnerin nach einer Busfahrt über zwei Stationen eine Abkürzung durch eine Nebenstraß­e nehmen wollte („Ich war ja fast schon zuhause“), war sie von dem Räuber plötzlich eingenebel­t und außer Gefecht gesetzt worden. Die Ex-Maklerin gab zu, sie habe der wehrlosen Dame dann deren Einkaufstr­olley abgenommen, sei nach Hause gefahren – und habe dort den Komplizen getroffen, der ihr 500 Euro als Beute gezeigt habe. „Ich habe gehofft, das wäre genug für ihn, um in seine Heimat zu fahren, dann hätte ich die Schlösser an meiner Wohnung ausgetausc­ht!“Als Entschädig­ung für das Raubopfer hat die Angeklagte im Rahmen eines Täter-Opfer-Ausgleichs inzwischen bereits 2000 Euro für die Rentnerin hinterlegt. Der Prozess geht in der nächsten Woche weiter.

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