Rheinische Post Langenfeld

„Wir lieben Meghan Markle“

- VON LEANNE ITALIE

Bis zu 40 Prozent der Amerikaner wollen sich die Hochzeit „ihrer Prinzessin“im Fernsehen ansehen.

NEW YORK (ap) Nicht nur London ist im Hochzeitsf­ieber – die Trauung von Prinz Harry und Meghan Markle wollen auch in der Heimat der Braut viele Fans des britischen Königshaus­es feiern. Dass sich der „Bad Boy“aus Windsor und der Star aus der TV-Serie „Suits“zur amerikanis­chen Frühstücks­zeit das JaWort geben werden, scheint kein Hinderungs­grund zu sein. Die Planungen für den 19. Mai laufen bereits auf Hochtouren. Um sich mit Gleichgesi­nnten auszutausc­hen, startete Julie Brillhart aus dem USStaat West Virginia eine Gruppe auf Facebook – und zwar „sofort nachdem ich aufwachte und hörte, dass Meghan und Harry verlobt sind“.

Inzwischen hat die Harry-undMeghan-Gruppe etwa 5000 Mitglieder, die sich gegenseiti­g von ihren Plänen anlässlich der bevorstehe­nden Hochzeit erzählen. „Wir lieben Meghan Markle“, sagt Brillhart. „Sie wird für immer unsere amerikanis­che Prinzessin sein.“Laut einer Umfrage des Norc Center for Public Affairs Research wollen sich 19 Prozent der Amerikaner das Spektakel im westlich von London gelegenen Windsor Castle im Fernsehen anschauen. Weitere 20 Prozent erklärten, sie würden mit einiger Wahrschein­lichkeit mal „reinschalt­en“. Die übrigen 61 Prozent gaben an, sich die Übertragun­g eher nicht oder auf gar keinen Fall ansehen zu wollen.

In Indianapol­is im mittleren Westen will Kelly Bentley am 19. Mai definitiv vor dem Fernseher sitzen – allerdings nicht zu Hause, sondern im „Aristocrat Pub & Restaurant“. Bentley arbeitet als Anwaltsgeh­ilfin, genau wie die künftige Prinzessin in ihrer Rolle in „Suits“. Und sie ist mit einem Briten verheirate­t. „Er findet das nicht so aufregend wie ich“, sagt sie. Aber sie selbst sei schon für die Hochzeiten von William und Kate sowie von Charles und Diana früh aufgestand­en. Normalerwe­ise öffnet das „Aristocrat Pub & Restaurant“erst um 8 Uhr. Da der Höhepunkt der Feier in Großbritan­nien wegen der Zeitversch­iebung dann aber gerade vorbei wäre, will die Betreiberi­n Melissa Uhte an dem Tag eine Stunde früher aufmachen.

Der US-Hype um die Hochzeit hat nach Einschätzu­ng der New Yorker Königshaus-Expertin Eloise Parker nicht nur damit zu tun, dass Markle selbst Amerikaner­in ist, sondern auch damit, dass es für sie bereits die zweite Ehe sein wird. Sie sei „praktisch eine von uns. Und eine positive Nachrichte­n-Story können wir im Moment alle gut gebrauchen“, sagt Parker. Für den oft unangepass­ten Harry hätten die Leute in den USA ohnehin eine Schwäche. Esha Dev, deren Familie ursprüngli­ch aus Indien stammt, fühlt sich nach eigenen Angaben auch deswegen mit Markle verbunden, weil auch sie eine etwas dunklere Hautfarbe hat. Die 31-Jährige will während der TV-Übertragun­g in ihrer Wohnung in Philadelph­ia zu einer Party mit englischem Tee und traditione­llem englischen Gebäck laden.

Für Fans des britischen Königshaus­es, die selbst das nötige Kleingeld haben, hat sich das Brazilian Court Hotel in Florida etwas Besonderes einfallen lassen. Unter dem Motto „Royal Romance Suits You“wird ein viertägige­s Komplett-Paket für 24.000 Dollar (19.500 Euro) angeboten. Gleich zur Begrüßung wird es nach Angaben des Hotels eine Flasche des Lieblingsw­eins von Markle und den gleichen Kuchen wie im Windsor Castle geben. Anschließe­nd sollen die Gäste unter anderem einen Hubschraub­erSchnuppe­rkursus machen – in Anlehnung an Harrys Zeit als Pilot. Eine Halskette nach dem Vorbild von Markles Verlobungs­ring ist auch im Preis inklusive.

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