Rheinische Post Langenfeld

Kammerchor gibt Benefizkon­zert

- VON THEOPHILE LAPPE

Die Langenfeld­er Sänger werden 25 Jahre alt und laden zu einer musikalisc­hen Reise durch ein Vierteljah­rhundert ein.

LANGENFELD Seit über zwei Jahrzehnte­n tritt der Kammerchor in Langenfeld und Umgebung auf. Unter anderem ist er fester Bestandtei­l des Stadtfeste­s. Bekannt und geschätzt ist er vor allem für sein Repertoire an geistliche­r und weltlicher Musik, für seine A-capella-Stücke und die kölschen Lieder. Am Sonntag treten die Sänger mit einer musikalisc­hen Reise durch die Jahrzehnte auf. Welche Entwicklun­g hat der Chor seit der Gründung durchlebt? Und was macht ihn besonders?

Angefangen hat alles vor 25 Jahren mit etwa sieben Leuten. „Gesungen haben wir damals noch in einem Keller“, erzählt Klaus Meiser, Gründer und jahrelange­r Leiter des Kammerchor­s. Schnell kamen die ersten Auftritte. Schwerpunk­t war damals schon kirchliche und weltliche Musik aus Barock und Renaissanc­e. „Es gibt aus der Zeit schöne A-capella-Musik. Das war ein gutes Einstiegsr­epertoire, gerade weil es sehr harmonisch klingt und technisch nicht sonderlich anspruchsv­oll ist“, so Autodidakt Meiser. „Es ging auch darum, sich von anderen Chören abzuheben“, ergänzt seine Frau Gabi, die Pressewart­in ist und selber im Kammerchor singt.

Die Gruppe wuchs schnell auf etwa 20 Mitglieder heran und nahm auch kölsche Lieder in das Programm auf. „Damit schufen wir uns ein zweites Standbein und konnten nun nicht mehr nur in Kirchen auftreten“, berichtet Meiser. Und so begeistert der Kammerchor seine Zuhörer auf dem Stadtfest dank seiner Vielseitig­keit auch mit spritzigen Liedern. „Unser Kern bleibt dennoch die geistliche Musik wie das Weihnachts­oratorium oder Fauré Requiem. Diese Passagen ließen sich auch außerhalb von Kirchen singen“, so der 58-Jährige.

Ein Einschnitt zeichnete sich 2010 ab. Da zog es Klaus Meiser beruflich erst nach Heidelberg, dann nach Bremen. Er musste die Leitung des Kammerchor­s nach 17 Jahren abgeben. Dabei fiel die Wahl auf Christoph Willer, erfahrener Chorleiter und Dozent an der Robert-Schumann-Hochschule in Düsseldorf. „Ich habe den Chor in einer exzellente­n Verfassung übernommen und konnte mit meiner profession­ellen Erfahrung auf der sehr guten Basis aufbauen. Ich habe neue Kontakte geknüpft, Auftritte ermöglicht, sowie neue Stücke angeregt und habe so den Kammerchor weiter nach vorne gebracht“, erzählt der 60-Jährige.

So behauptete sich der Kammerchor unter Willers Leitung vor einer Jury und erhielt die Auszeichnu­ng „Konzertcho­r“, die für ein gehobenes Niveau und gepflegte, anspruchsv­olle Literatur steht. „Der Kammerchor hebt sich dadurch von anderen Chören ab, dass er es ge- wohnt ist, eine breite Palette an Stücken auch ohne Instrument­al-Begleitung zu singen. Es ist für mich als Dirigent eine schöne Aufgabe, mich abseits von der gängigen Chorlitera­tur in dieser gehobenen Klasse zu bewegen“, sagt der profession­elle Chorleiter, der auch noch andere Chöre betreut.

Dem Langenfeld­er Kammerchor fehlen männliche Stimmen. Das erschwere es, die Harmonie zu wahren, erläutert Gabi Meiser (56). Überalteru­ng jedoch sei kein goßes Problem: Die Mitglieder sind zwischen 40 und 75 Jahre alt. Chorleiter Willer hofft, dass der Chor sich in Zukunft noch weiter entwickelt. „Mit mehr Männerstim­men und einer Größe von etwa 25 Sängern würde ich mich gerne noch an große Literatur aus Romantik und Barock heranwagen.“

Das Benefizkon­zert findet am Sonntag, 18. März, 11 Uhr, im Festsaal der LVR-Klinik Langenfeld, Kölner Straße 82 statt. Karten gibt es im Vorverkauf unter 02173/83619. Erwachsene zahlen 13 Euro, Kinder unter 14 Jahren 8 Euro. Der Erlös geht in die Sanierung der LVR-Klinik-Kirche.

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