Rheinische Post Langenfeld

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Fußball-WM: Rudel zieht um

Was für eine Nachricht: In Monheim wird es erstmals zur Fußball-WM im Juni/Juli eine Großbildwa­nd für bis zu 1600 Zuschauer geben. Die public-viewing-verwöhnten Langenfeld­er Fußballfan­s, die zuletzt in die Röhre guckten, haben einen neuen Anlaufpunk­t. Das war unlängst umgekehrt.

Mit dem Sommermärc­hen 2006, der Fußball-WM in Deutschlan­d, hatte es in Langenfeld angefangen – das „Public Viewing“genannte Fußballguc­ken in der Menschenme­nge auf einem XXXL-Großbildsc­hirm unter freiem Himmel. Auf der damaligen Baustelle des Marktkarre­es stand vor zwölf Jahren hierfür gar eine gesponsert­e, stadionähn­liche Tribüne. Das war der Anpfiff für eine Fußballkar­riere, mit der sich Langenfeld alle zwei Jahre bei Fans in der ganzen Region beliebt machte. Denn am neuen Standort im Freizeitpa­rk Langfort wurden bei den Welt- und Europameis­terschafts­Endrunden alle Spiele der deutschen Nationalma­nnschaft übertragen. Die Stimmung: meist prächtig! Weil dieses Angebot im weiten Umkreis einmalig war, strömten von überall her echte Fußballfan­s und feierfreud­ige Nichtfußba­llfans in den Park.

Ausgerechn­et die mit dem WMTitel so erfolgreic­he Endrunde 2014 in Brasilien war dort nicht mehr zu sehen. „Sie verstehen schon: die Zeitversch­iebung...“, ließ das Rathaus seinerzeit als Grund für die Absage des Public Viewing im Park verlauten. Die Zeitversch­iebung war 2016 bei der EM in Frankreich kein Argument mehr. Dennoch gabs draußen kein Public Viewing mehr. Immerhin zeigte die Schauplatz GmbH 2016 noch in der Stadthalle die EM-Spiele des deutschen Teams, wie schon bei den WMs und EMs vor dem Sommermärc­hen 2006. Aber auch in der Stadthalle wird es während der WM-Endrunde in Russland im Juni/Juli erstmals keine Übertragun­gen geben. Schauplatz-Chef Georg Huff begründete dies gegenüber der RP erstens mit den hohen Kosten für Sicherheit­s- und Reinigungs­dienst sowie Lizenzgebü­hren, die den Getränkeer­lös deutlich überträfen und Public Viewing zum Zuschussge­schäft machten. Zumal zweitens weniger Publikum komme als noch vor wenigen Jahren. In ganz Deutschlan­d verzeichne­ten Organisato­ren zuletzt einen Zuschauerr­ückgang um 30 Prozent, so Huff. Hiermit begründete auch Citymanage­r Jan Christoph Zimmermann das Aus für die Open-Air-Übertragun­gen im Park.

Da darf man gespannt auf den Andrang in Monheim sein. Die Wahrheit liegt auf dem (Eier-)Platz.

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