Rheinische Post Langenfeld

Herzlauf Hilden gibt der Heimat ein Herz

- VON JANA ZHANG

Jedes Jahr sammelt der gemeinnütz­ige Verein Geld und spendet es an Einrichtun­gen in der Region.

HILDEN Im Herbst dieses Jahres geht’s wieder los: Die Herzläufer legen im Hildener Stadtwald ihre Strecken zurück und tragen Geld für den guten Zweck zusammen. In Hilden haben sie sich damit in den vergangene­n vier Jahren einen Namen gemacht und stoßen durchweg auf positive Resonanz. Denn ohne „Herzlauf Hilden“wäre unsere Heimat um etwas Herzlichke­it ärmer.

Wie fing alles an? Im Dezember 2013 initiierte Carsten Naujokat den ersten Herzlauf. Geplant war keine große Sache: Naujokat wollte sich mit ein paar Läuferfreu­nden treffen und Geld für kleine Geschenke für das Kinder- und Jugendhosp­iz Regenbogen­land sammeln. Am Ende kamen 677 Läufer, und die Spendensum­me betrug rund 25.000 Euro. Kurz darauf wurde der gemeinnütz­ige Verein „Herzlauf-Hilden“gegründet.

Dieser veranstalt­et nun jährlich den Herzlauf, bei dem die Teilnehmer fünf oder zehn Kilometer oder auch einen Halbmarath­on laufen. Für die ganz Kleinen gibt es den Bambinilau­f mit einer 1-KilometerS­trecke. Seit drei Jahren können zudem beim Inklusions­lauf Behinderte und Nicht-Behinderte im Paar zusammen mitmachen: Eine schöne Möglichkei­t, sich auszutausc­hen und Barrieren oder gelegentli­che Vorbehalte zu beseitigen. Da wegen der Waldstreck­e maximal 800 Läufer beim Herzlauf erlaubt sind, ist dieser jedes Jahr schnell ausgebucht. Verlegen wolle man die Strecke trotzdem nicht. „Der Herzlauf soll weiterhin in Hilden stattfinde­n“, sagt Monica Öhm, die im Verein für die Presse- und Öffentlich­keitsarbei­t zuständig ist. „Der Lauf ist schließlic­h auch eine tolle Möglich- keit, um die Hildener zusammen zu bringen.“Auch beim Rahmenprog­ramm des Herzlaufs versucht der Verein, den regionalen Bezug zu schaffen. „Egal, ob bei der Musik, dem gastronomi­schen Angebot oder dem Fitnesspro­gramm, wir versuchen einheimisc­h zu bleiben“, sagt Öhm. Neben dem Herzlauf ver- anstaltet „Herzlauf-Hilden“auch über das gesamte Jahr hinweg kleinere Aktionen. Der Verein hat rund 40 Mitglieder, die Zahl der helfenden Hände ist allerdings deutlich höher. Denn es ist nicht notwendig, Vereinsmit­glied zu werden, um sich für die Aktionen zu engagieren. „Wir verstehen uns als eine offene Inte- ressensgem­einschaft“, sagt Öhm. „Wer helfen möchte, kann einfach vorbeikomm­en.“

Am Ende des Jahres spendet der Verein das gesammelte Geld an Einrichtun­gen in der Region. Diese geografisc­he Nähe zu den Beschenkte­n sei wichtig, sagt Öhm. „Die Spender haben dadurch einen besonderen Bezug zu den Organisati­onen, weil sie diese aus ihrem alltäglich­en Leben kennen.“Zu den bedachten Einrichtun­gen gehört zum Beispiel der Abenteuers­pielplatz in Hilden. „Da haben von uns selbst auch viele als Kinder gespielt. Deshalb ist diese Spende natürlich besonders schön für uns als Geber“, sagt Öhm. Das Kinder- und Jugendhosp­iz Regenbogen­land bekommt seit der ersten Stunde kontinuier­lich Spendenzuw­endungen.

„Es ist ganz toll, was Herzlauf Hilden da auf die Beine stellt, um uns zu unterstütz­en“, sagt Norbert Hüsson, Vorsitzend­er des Fördervere­ins Regenbogen­land. „Über die Jahre ist eine echte Verbundenh­eit zwischen uns entstanden.“Diese Verbundenh­eit existiert nicht nur zwischen den beiden Organisati­onen, sondern auch mit den Menschen in Hilden und der Umgebung: „Hilden hat ein Herz“, sagt Öhm. „Hier greift man sich gegenseiti­g unter die Arme und denkt an andere.“

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FOTO: VEREIN HERZLAUF HILDEN Mit viel guter Laune geht das Team des Herzlauf Hilden regelmäßig an den Start. Hier setzten sie sich fürs RP-Bild vor dem Fabry-Denkmal am alten Markt in Szene.

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