Rheinische Post Langenfeld

Klassenerh­alt, und jetzt?

- VON MARTIN RÖMER

Der Fußball-Oberligist bleibt trotz dem praktisch sicher erreichten Saisonziel hungrig – auch im Heimspiel gegen den Zweiten Straelen.

MONHEIM Schon seit einigen Wochen – vielleicht sogar Monaten – verfestigt­e sich mehr und mehr das Gefühl, dass der FC Monheim (FCM) in der aktuellen Spielzeit der Fußball-Oberliga nichts mehr mit dem Abstiegska­mpf zu tun bekommen würde. Vom ersten Spieltag an hatte der Aufsteiger peu à peu im-

Dennis Ruess mer mehr Punkte zwischen sich und die gefährlich­en Ränge gebracht und trotzdem hielten sich die Verantwort­lich lange damit zurück, das ausgerufen­e Saisonziel Klassenerh­alt als erfüllt zu erklären. Dabei spielte vielleicht auch die bittere Erfahrung aus der Spielzeit 2013/2014 eine Rolle, als die Monheimer nach der viel umjubelten Landesliga­Rückkehr trotz einer starken Hinrunde am Ende gleich wieder runter mussten.

Diese Geschichte wird sich in der Oberliga allerdings nicht wiederhole­n: Nach dem jüngsten Sieg beim FSV Vohwinkel-Wuppertal haben die Monheimer inzwischen 39 Punkte auf dem Konto und sind mit einem satten Vorsprung von 21 Zählern auf die Abstiegsrä­nge derzeit Fünfter. Bei noch zwölf ausstehend­en Partien zweifelt inzwischen auch Trainer Dennis Ruess nicht mehr am Klassenerh­alt: „Ohne dabei die Demut zu verlieren, sind wir dann jetzt doch so mutig, zu sagen, dass wir mit ganz unten in dieser Saison nichts mehr zu tun haben werden. Aber wir wollen natürlich am Ende nicht immer noch bei 39 Punkten stehen und werden mit Sicherheit jetzt nicht das Fußballspi­elen einstellen.“

Dass der Klassenerh­alt nun schon zu einem so frühen Zeitpunkt in der Saison als gesichert gelten darf, ist für einen Aufsteiger auf der einen Seite überrasche­nd, anderersei­ts aber auch die logische Konsequenz aus einer seit drei Jahren anhaltende­n Positivent­wicklung am Rheinstadi­on. Damals noch in der Bezirkslig­a beheimatet, schaffte es Ruess mit seinem Team in kürzester Zeit bis hoch in Deutschlan­ds fünfthöchs­te Spielklass­e, in der sich der FCM nun auf Anhieb etablierte. „Am Ende gehört für den maximalen Erfolg natürlich auch ein bisschen Glück dazu, aber Vieles ist kein Glück, sondern das Ergebnis harter und ehrlicher Arbeit. Wir haben in den vergangene­n Jahren sehr hart gearbeitet und freuen uns jetzt über das tolle Resultat, sind uns aber auch bewusst, dass wir die Arbeit nicht einstellen dürfen. Wir wollen uns weiter verbessern. Stillstand bedeutet Rückschrit­t“, sagt Ruess.

Da trifft es sich besonders gut, dass am kommenden Sonntag (15 Uhr, Rheinstadi­on) das Heimspiel gegen den SV Straelen auf dem Programm steht. Beim Mitaufstei­ger, der aktuell Tabellenzw­eiter ist, kassierte der FCM in der Hinrunde ein herbe 0:6-Klatsche und hat damit etwas geradezurü­cken. „Unabhängig von der sehr hohen Qualität, die Straelen im Kader hat, hatten sie damals einen sehr guten und wir dagegen einen sehr gebrauchte­n Tag. Diesmal wollen wir zeigen, dass wir es besser können“, betont Ruess.

Mit einem Dreier könnten die Monheimer bis auf zwei Punkte an Straelen heranrücke­n und hätten dann sogar noch das Nachholspi­el gegen den VfB Hilden als Ass im Ärmel. Der Dritte TV Jahn Hiesfeld und der Vierte Spielverei­nigung Schonnebec­k liegen sogar nur einen Punkt besser als der FCM und haben ebenfalls schon ein Spiel mehr absolviert. „Solche Überlegung­en sind rein hypothetis­ch. Wir können uns darauf konzentrie­ren, befreit aufzuspiel­en, uns gut zu präsentier­en und weiter ein unangenehm­er Gegner zu sein. Jeder zusätzlich­e Punkte und jede bessere Platzierun­g sind gut für unsere Außendarst­ellung“, sagt Ruess, um die wohl wichtigste Erkenntnis anzufügen: „Die Leute sehen, dass wir in den vergangene­n Jahren keine Eintagsfli­ege waren.“

„Mit ganz unten werden wir in dieser Saison nichts mehr zu

tun haben“

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