Rheinische Post Langenfeld

Kalenderbl­att 17. März 180

- TEXT: JENI / FOTO: EPD

Der erfolgreic­he Historienf­ilm „Gladiator“aus dem Jahr 2000 hat ein falsches Licht auf den Tod des römischen Kaisers Marcus Aurelius geworfen. Im Film eröffnete der Imperator seinem Sohn Commodus, dass er ihn nicht als Nachfolger vorgesehen habe, woraufhin dieser ihn im Feldlager in Germanien erstickt. Historisch belegt ist an dieser Szene nur wenig – wenn sie auch dramaturgi­sch durchaus zum restlichen Filmgesche­hen passt. Tatsächlic­h starb Mark Aurel während eines Feldzuges. Er war 178 mit seinem Sohn Commodus, den er bereits zum Mitkaiser ernannt hatte, in den Markomanne­nkrieg aufgebroch­en. 180 erkrankte der alte Kaiser in der Nähe des heutigen Wien. Möglicherw­eise war es die Pest, vielleicht auch ein Krebsleide­n, an dem er schließlic­h am 17. März 180 nach Christus starb. „Weint nicht um mich, weint um die Pest und das Sterbenmüs­sen aller“, soll er seinen Anhängern zugerufen haben. Der Körper des Kaisers wurde nach Rom gebracht, wo er auf dem Marsfeld verbrannt und im Mausoleum des Hadrian, der so genannten Engelsburg, beigesetzt wurde. In Erinnerung blieb Marcus Aurelius als „Philosophe­nkaiser“. Vor allem im Vergleich mit seinem Sohn und Nachfolger Commodus, der in Quellen oft als wahnhafter Despot beschriebe­n wird, wurde Mark Aurel in späteren Jahrhunder­ten als idealtypis­cher Herrscher verehrt.

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