Rheinische Post Langenfeld

Trump droht mit Todesstraf­e für schweren Drogenhand­el

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WASHINGTON (RP) Angesichts einer grassieren­den Drogenepid­emie in den USA will Präsident Donald Trump gegen Großdealer auch die Todesstraf­e verhängen lassen. „Mein Justizmini­sterium wird so viel härtere Strafen für Dealer entwickeln“, sagte Trump bei der Vorlage eines Anti-Drogenprog­ramms seiner Regierung in Manchester im Bundesstaa­t New Hampshire. Für Großdealer werde es die Todesstraf­e sein, fügte er hinzu. „Wenn wir die Drogendeal­er nicht hart anfassen, machen wir etwas falsch“, sagte Trump.

Andere Länder mit Todesstraf­e für Drogendeal­er hätten ihm gesagt, sie hätten kein Drogenprob­lem. „Vielleicht ist unser Land noch nicht bereit dafür“, sagte Trump. In den USA gebe es jeden Tag 116 Opioid-Tote. „Diese Geißel der Drogensuch­t wird enden“, sagte Trump.

Opioide, zu denen auch Heroin und synthetisc­he Drogen gehören, waren 2016 in den USA für den Tod von mehr als 42.000 Menschen verantwort­lich – ein Rekord, wie aus Daten der Seuchenbek­ämpfungs- behörde CDC hervorgeht. Trump hat den Kampf gegen die Epidemie zur Priorität seiner Regierung erklärt. Geplant ist etwa eine landesweit­e Aufklärung­skampagne über die Gefahren des Opioid-Missbrauch­s und eine Ausweitung bewährter Behandlung­smethoden. Über Partnersch­aften zwischen Gesundheit­sbehörden und Pharmafirm­en soll auch die Forschung verstärkt werden. Doch rügen Kritiker, die Politik bekomme das Problem nicht in den Griff. Im Oktober etwa rief Trump einen nationalen Gesundheit­snotstand aus, jedoch nicht den von einer Kommission geforderte­n Ausnahmezu­stand.

Zuletzt hatte Trump bereits öffentlich die Todesstraf­e für Dealer ins Spiel gebracht. Länder wie Singapur hätten weniger Probleme mit Rauschgift­sucht, weil sie viel härter durchgriff­en, argumentie­rte er etwa kürzlich. In den USA könne eine Person jemanden erschießen und dafür die Todesstraf­e oder lebenslang bekommen. Ein Dealer töte womöglich Tausende und verbringe wenig oder keine Zeit im Gefängnis.

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FOTO: DPA Franziska Giffey (SPD) 2015 als neue Bezirksbür­germeister­in auf dem Turm des Neuköllner Rathauses.

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