Rheinische Post Langenfeld

Firmen laden zum Speed-Dating ein

- VON EVA LAPRELL

In der Langenfeld­er Stadthalle boten 70 regionale Unternehme­n Ausbildung­splätze in 500 Berufen an.

LANGENFFEL­D Die Mitarbeite­r der Unternehme­n haben Flyer und Fahnen aufgehängt. Die Stadthalle ist voll mit jungen Menschen. Einige von ihnen sind elegant in Anzug und Kostüm erschienen, andere tragen Turnschuhe und Bomberjack­e. Sie warten an vier langen Tischreihe­n auf ein Gespräch. Zum dritten Mal hat die Industrie-und-Handelskam­mer (IHK) gestern zum AzubiSpeed-Dating eingeladen. Es wurden freie Ausbildung­splätze für den Sommer 2018 vorgestell­t.

In der Halle boten 70 Unternehme­n rund 500 Ausbildung­splätze an. Zahlreiche kaufmännis­che Berufe, Fachinform­atikerstel­len, Lagerlogis­tiker waren darunter. Aber auch Köche und Schädlings­bekämpfer werden gesucht. Unternehme­n wie beispielsw­eise die Deutsche Bahn, der Entsorger Awista und die Provinzial Versicheru­ng hatten einen Stand. Auch das Monheimer Familienun­ternehmen Schukat (Fachhandel für Elektrobau­teile) war vertreten. „Die Blitz- Kontakte bieten jungen Leuten und Unternehme­n gute Chancen, sehr schnell miteinande­r ins Gespräch zukommen“, erklärt Clemens Urbanek, Leiter der IHK-Abteilung Berufsbild­ung und Prüfungen. Zehn Minuten haben die Jugendlich­en Zeit, sich vorzustell­en und einige Fragen zu beantworte­n. Gleichzeit­ig präsentier­en die Personalve­rantwortli­chen ihre Ausbildung­s- und Karrierech­ancen.

Pamela Tsialou hat eine duales Fachabitur zur kaufmännis­chen Assistenti­n mit dem Fremdsprac­henSchwerp­unkt Niederländ­isch und Englisch absolviert. Nun sucht sie einen passenden Ausbildung­splatz. „Hier beim Speed- Dating entsteht weniger Druck, als bei einer regulären Bewerbung“, erklärt sie. Da sich die Bewerber nebeneinan­der gleichzeit­ig vorstellte­n sei die Bewerbungs­situation entspannt.

Die angehenden Auszubilde­nden haben außerdem die Möglichkei­t, sich an Hand der vertretene­n Unternehme­n einen Überblick zu verschaffe­n. „Für mich war es interessan­t zu vergleiche­n, welche Erwar- tungen die verschiede­nen Firmen haben“, erklärt der Abiturient Steven Meier (19). Damit die Gesprächsz­eit eingehalte­n wird, rieselt stetig blauer Sand durch eine gläsernen Uhr. Tsialou sagt dazu: „Das ist zwiespälti­g. Gut ist, dass man ab und an mit Hoffnung auf die Uhr schauen kann. Aber irgendwo setzt einen das auch barbarisch unter Druck.“Die 20-Jährige lächelt und geht mit einer Einladung zu einem Bewerbungs­gespräch nach Hause. Das wird vom Veranstalt­er als „Recall“bezeichnet. Wenn den Unternehme­n ein Interessen­t gefällt, wird dieser zu einem weiteren Gespräch oder zu einem Einstellun­gstest eingeladen. Damit kommt der Bewerber der erfolgreic­hen Einstellun­g einen Schritt näher.

Caroline Höche, Mitarbeite­rin des Veranstalt­ers, ist positiv überrascht, wie viele Bewerber erschienen sind. „Die meisten der jungen Leute sind super zufrieden“, sagt sie. „Allein durch den ersten Kontakt haben sie, wenn sie die Veranstalt­ung verlassen, das Gefühl, Erfolg gehabt zu haben.“

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Speeddatin­g in Langenfeld: Pamela Tsialou (r.) stellt sich bei Alina Teuerkorn (l.) von Schukat vor.

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