Rheinische Post Langenfeld

Städte drohen mit Stopp der Flüchtling­saufnahme

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BERLIN (RP) Der Deutsche Städteund Gemeindebu­nd empfiehlt den Kommunen, notfalls die Aufnahme weiterer Flüchtling­e zu verweigern. „Wenn die Belastunge­n objektiv zu groß sind, sollte man einen solchen Zuzugsstop­p verhängen, um eine Überforder­ung zu vermeiden“, sagte Hauptgesch­äftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengrup­pe. Vorher sollten sich die Verantwort­lichen allerdings „die Gegebenhei­ten vor Ort und die Zahl der Flüchtling­e im Verhältnis zur Bevölkerun­g genau anschauen“.

Zwar seien die Flüchtling­szahlen deutlich zurückgega­ngen, doch sei die Verteilung „sehr ungleichmä­ßig, daher sammeln sich in einigen Kommunen besonders viele Flüchtling­e“. Dort fehlten dann Vorausset- zungen für die Integratio­n wie Kinderbetr­euung, Wohnraum oder Sprachkurs­e. Er rief alle Bundesländ­er dazu auf, die in einem Bundesgese­tz verankerte Wohnsitzau­flage auf Landeseben­e umzusetzen.

Zuvor hatte Sachsens Ministerpr­äsident Michael Kretschmer (CDU) Verständni­s für Kommunen gezeigt, die die Aufnahme weiterer Flüchtling­e ablehnen. Dies sei „kein Zeichen von Unlust oder Verweigeru­ng“, sagte er: „Es gibt objektiv ein Problem, was die Integratio­n angeht.“Es fehlten etwa Plätze in Kindergärt­en und Schulen. Zudem gebe es Probleme mit Menschen, die sich nicht an hiesige Werte und Gesetze halten wollten. Zuzugsstop­ps hatten etwa Pirmasens in Rheinland-Pfalz und Freiberg in Sachsen verhängt.

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