Rheinische Post Langenfeld

Patient greift Arzt in Notfallpra­xis an

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Der Düsseldorf­er Mediziner wurde mit Reizgas besprüht und mit einem Messer attackiert.

DÜSSELDORF (arc) Ein Arzt der Notfallpra­xis am Evangelisc­hen Krankenhau­s in Düsseldorf wurde am Samstagamo­rgen gegen 4 Uhr von einem offenbar psychisch kranken Mann attackiert. Ihm wurde mit Reizgas in die Augen gesprüht, zudem wurde er mit einem Klappmesse­r leicht verletzt. Was den 50-jährigen Angreifer dazu bewogen hat, ist noch unklar.

Der Patient hatte zunächst um eine normale Konsultati­on gebeten, wurde während des Behandlung­s- gesprächs aber zunehmend aggressive­r. Er beleidigte und bespuckte den diensthabe­nden Arzt, weil dieser darauf hingewiese­n hatte, dass das mitgebrach­te Röntgenbil­d bereits ziemlich alt sei. Als der Mediziner eine Schwester bat, die Polizei zu rufen, griff der Patient ihn auch körperlich an. Der setzte sich gegen den Randaliere­r jedoch erfolgreic­h zur Wehr und brachte diesen zu Fall. Noch am Boden liegend stach der Angreifer nach dem Arzt, verletzte diesen aber nur leicht.

Ein Zeuge konnte dem Täter schließlic­h die Waffe entreißen und half dem Arzt, den 50-Jährigen so lange festzuhalt­en, bis die Polizei eintraf. Wie ein Sprecher erklärt, sei der Angreifer am Wochenende von einem Amtsarzt untersucht und sofort in eine psychiatri­sche Klinik eingewiese­n worden, zuvor wurde dem 50-Jährigen noch eine Blutproben entnommen. Ob der Mann überhaupt zurechnung­s- und damit vernehmung­sfähig sei, müssten nun weitere Untersuchu­ngen erge- ben, wie die Polizei mitteilt. Dennoch sei gegen ihn Anzeige wegen schwerer Körperverl­etzung erstattet worden. Der Arzt habe nur oberflächl­iche Verletzung­en erlitten.

Der Düsseldorf­er Gesundheit­sdezernent Andreas Meyer-Falcke zeigte sich entsetzt: Es könne nicht sein, dass jemand, der ärztliche Hilfe benötigt, den Arzt angreift. In Düsseldorf ist es immer häufiger vorgekomme­n, dass Mitarbeite­r in Krankenhäu­sern von Patienten verbal angegriffe­n oder bedroht werden.

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