Rheinische Post Langenfeld

Bundespoli­zei wies weniger Personen an Grenze zurück

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BERLIN (jd/qua) Im Zuge von Grenzkontr­ollen haben Beamte der Bundespoli­zei im vergangene­n Jahr 12.370 Personen zurückgewi­esen und ihnen die Einreise untersagt. Das geht aus Zahlen der Bundespoli­zei hervor, die unserer Redaktion vorliegen. 2016 hatte es mit 15.735 Zurückweis­ungen deutlich mehr solcher Fälle gegeben. Das bedeutet einen Rückgang von 21 Prozent.

Zurückweis­ungen sind möglich, wenn Personen ohne die nötigen Dokumente einreisen wollen und nicht Asylschutz verlangen oder beantragen. Derzeit wird das Verfahren vor allem im Rahmen der wieder eingeführt­en Kontrollen entlang der deutsch-österreich­ischen Grenze angewandt. Zurückweis­ungen sind nicht zu verwechsel­n mit Rückführun­gen oder Abschiebun­gen, da die Zurückweis­ungen vor der eigentlich­en Einreise erfolgen. Möglich sind sie nicht nur bei Straßenkon- trollen, sondern etwa auch an Flughäfen. So gibt es seit November 2017 Kontrollen auf den Flugverbin­dungen aus Griechenla­nd.

Die meisten Zurückweis­ungen wurden 2017 im Juni und Juli mit 1211 und 1462 Fällen gezählt. Die Bundespoli­zei betont jedoch, dass anlässlich des G 20-Gipfels im Juli 2017 an allen Grenzen Deutschlan­ds vorübergeh­end Grenzkontr­ollen wieder eingeführt wurden. Der Trend aus dem Vorjahr scheint sich in diesem Jahr fortzusetz­en: Im Januar gab es 1048 und im Februar 911 Zurückweis­ungen.

Unterdesse­n hat NRW-Innenminis­ter Herbert Reul (CDU) den Plan von Bundesinne­nminister Horst Seehofer (CSU) zur Ausweitung der Grenzkontr­ollen abgelehnt. „Es wäre falsch zu glauben, dass alles Heil im Schließen der Binnengren­zen innerhalb des Schengenra­ums liegt“, sagte Reul der „Welt“.

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