Rheinische Post Langenfeld

Argentinie­n ist Messi

- VON ULRIKE JOHN

Der angeschlag­ene Superstar soll morgen beim Test in Spanien spielen.

FRANKFURT/MAIN (dpa) Für Spaniens Kapitän Sergio Ramos ist die Sache klar. „Deutschlan­d und Leo Messis Argentinie­n sind die Favoriten auf den WM-Pokal.“Nach dem glanzvolle­n 1:1 von Düsseldorf im Härtetest gegen Weltmeiste­r Deutschlan­d haben sich Ramos, Andrés Iniesta, Thiago und Co. aber selbst für Russland in den Vordergrun­d gespielt. Gegen Vize-Weltmeiste­r Argentinie­n wartet morgen die nächste Herausford­erung auf den Titelgewin­ner von 2010. Der zuletzt angeschlag­ene Messi stand gestern wieder auf dem Trainingsp­latz.

Beim 2:0-Sieg in Manchester gegen Italien hatte der Kapitän der Südamerika­ner nur zugeschaut. Messi plagen Probleme im Oberschenk­el, auch am Samstag trainierte er nicht mit den Reserviste­n. Gestern aber stand der 30-Jährige auf dem Rasen des Trainingsg­eländes Ciudad Real Madrid – dort, wo normalerwe­ise sein großer Rivale Cristiano Ronaldo schwitzt.

Nach seiner Ankunft in Madrid ignorierte der fünffache Weltfußbal­ler, der endlich Weltmeiste­r werden will, alle Mikrofone. Er kritzelte schnell ein paar Autogramme und verschwand im Mannschaft­sbus. „Ich will immer spielen, aber bis zur WM ist es noch lang. Wir haben uns entschiede­n, auf dieses Spiel zu verzichten, damit ich mich schonen kann“, sagte der 30-Jährige nach der Partie in Manchester. Und mit Blick auf das Duell gegen Spanien meinte er: „Hoffentlic­h bin ich fit, um zu spielen. Ich habe jetzt ein paar Tage mehr, um auszuruhen.“

Seinem Clubkolleg­en Gerad Piqué dürfte es nicht unrecht sein, wenn Messi morgen (21.30 Uhr) nicht auf ihn zugestürmt kommt. „Wenn ich es in einem Satz erklären müsste: Er ist ein Alien. Er ist nicht von diesem Planeten“, sagte der Innenverte­idiger dem Internet-Portal „The Players’ Tribune“. Kaum ein spanischer Fußballer kennt Messi so gut und so lange wie der Weltund Europameis­ter. „Er ist der einzige Spieler, bei dem ich mich daran erinnern kann, als ich ihn das erste Mal spielen gesehen habe – und da waren wir 13“, erklärte der 31-Jährige: „Ich sagte mir damals: Dieser Junge kommt von woanders. Das ist nicht menschlich.“

Argentinie­n ist Messi – so sieht es selbst Nationaltr­ainer Jorge Sampaoli mit Blick auf die WM. „Wenn er fit ist, ist es seine Mannschaft. Es ist mehr seine Mannschaft als meine. Wenn er so weitermach­t, wird er jedes Mal besser spielen.“Sampaoli hat abgesehen von seiner Nummer 10 mit Sergio Agüero von Manchester City und Angel di Maria von Paris Saint-Germain zwei weitere angeschlag­ene Offensivkr­äfte.

„Wir haben einen weiteren Schritt nach vorne gemacht“, sagte der Coach nach dem Erfolg gegen die Italiener. Allein wegen Messi gehört Argentinie­n vier Jahre nach dem 0:1 im Finale gegen Deutschlan­d automatisc­h zu den WM-Favoriten. Der Superstar selbst hält sprichwört­lich den Ball flach. „Momentan gibt es bessere Teams als uns“, sagte Messi dieser Tage. „Brasilien ist sehr gut, Deutschlan­d ist immer Favorit, Frankreich ist stark, Spanien hat tolle Spieler.“

Unter Lopetegui blieben die Spanier beim 1:1 gegen Deutschlan­d im 17. Spiel ungeschlag­en. „Spanien ist sehr eingespiel­t, da greifen die Automatism­en sehr gut“, stellte auch Bundestrai­ner Joachim Löw fest. Gegen Messi – das wissen Ramos und Piqué nur zu gut – helfen jedoch keine Automatism­en.

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FOTO: FIRO Bald wiedervere­int? Thomas Tuchel und Pierre-Emerick Aubameyang nach dem Pokalsieg mit dem BVB 2017.
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FOTO: DPA Lionel Messi beim Training mit der argentinis­chen Nationalel­f.

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