Rummenigge: „Geistig von DFL verabschiedet“
MÜNCHEN (dpa) Vorstandschef KarlHeinz Rummenigge vom FC Bayern hat die Deutsche Fußball Liga (DFL) und insbesondere die Rolle des FC St. Pauli bei der Abstimmung zur 50+1-Regel kritisiert. „Die Liga, insbesondere die DFL mit ihren Mitgliedern, ist offensichtlich zerrissen. Es befremdet mich, dass ein Zweitligist, der nach meinem Kenntnisstand noch nie in einem europäischen Wettbewerb mitgespielt hat, auf einmal nicht nur eine so prominente, sondern auch dominierende Rolle einnimmt“, sagte Rummenigge dem „Kicker“.
Der FC St. Pauli hatte auf der DFLMitgliederversammlung am Donnerstag den Antrag auf eine Grundsatzdebatte unter Beibehaltung der 50+1-Regel gestellt. 18 der anwesenden 34 Vereinsvertreter votierten bei der Versammlung dafür, vier dagegen. „Ich glaube, es war nicht geplant, und wurde möglicherweise auch unterschätzt, was da passiert ist“, sagte Rummenigge, der für ein Ende der 50+1-Regel ist.
Das Auftreten des FC St. Pauli um Geschäftsführer Andreas Rettig missfiel ihm. „Es wurde dann ein emotionales und populistisches Spektakel von Rettig. Das ist das eigentlich Unglaubliche an diesem Ergebnis“, sagte Rummenigge. „Ich habe mich am vergangenen Donnerstag geistig ein Stück von der DFL verabschiedet. Da fehlt mir Führung.“Die Abstimmung bedeute für ihn Stillstand.