Rheinische Post Langenfeld

Im Winter wird mit Kaltasphal­t geflickt

- VON MARTIN MÖNIKES

In Monheim soll nach und nach eine grundhafte Sanierung vor Frostschäd­en schützen. In Langenfeld gibt es eine Prioritäte­nliste je nach Dringlichk­eit.

LANGENFELD/MONHEIM Auch wenn die Erinnerung an den Dauerfrost zum kalendaris­chen Frühlingsa­nfang etwas anderes suggeriert – für die Straßenbau­er war der vergangene Winter ein ganz „normaler“Winter. „Es gibt – abgesehen von kleineren Schäden an der Alfred-NobelStraß­e – keine Hinweise des Außendiens­tes auf besondere Probleme“, betont Andreas Apsel, zuständige­r Fachbereic­hsleiter Bauwesen in Monheim.

Auch wenn es bei den bis Mitte der Vorwoche noch immer frostigen Nächten für endgültige Aussagen zu früh sei, scheine die teilweise grundhafte Erneuerung vieler Straßen in den Vorjahren jetzt Früchte zu tragen, erklärt er. Bei alten, rissigen Fahrbahnde­cken drang Wasser in den Untergrund, dessen Volumen sich bei Frost um bis zu zehn Prozent vergrößert. Schmilzt das Eis beim nächsten Sonnensche­in, hinterläss­t es einen Hohlraum. Wiederhole­n sich diese Temperatur­wechsel mehrere Male, werden schließlic­h Teile des Materials durch „Frostspren­gung“abgetrennt.

Statt immer wieder aufs Neue Winterschä­den zu beseitigen, werde die Stadt Monheim ihr Erneuerung­sprogramm fortsetzen, sagt Apsel. Als Nächstes stehen die Sandstraße und darauf folgend die Straße Am Sportplatz auf dem Programm für eine grundhafte Erneuerung. Des Weiteren wird die Stadt im Auftrag des Landesbetr­iebes Straßen NRW den schadhafte­n Landstraße­nanteil an der Baumberger Chaussee erneuern. Auch in Langenfeld bleiben Schlaglöch­er - unabhängig von ihrer Ursache- nicht lange verborgen. Einerseits geben

Bastian Steinbache­r Bürger Hinweise, immer häufiger über den Mängelmeld­er auf der städtische­n Homepage, zum anderen sind zwei in Vollzeit beschäftig­te „Straßengeh­er“täglich unterwegs, um die Verkehrssi­cherheit aller Straßen und Wege zu gewährleis­ten.

Dabei gibt es Prioritäte­n: Innerstädt­ische Hauptstraß­en werden täglich kontrollie­rt, Wirtschaft­swege in Randlagen einmal wöchentlic­h. „Ähnlich wie in den Vorjahren“, sind die aktuellen Erkenntnis­se der Straßengeh­er zu Frostschäd­en. Die Aufmerksam­keit gilt besonders Straßen mit früheren Aufbrüchen oder Flicken. „Ist die Oberfläche erst einmal aufgebroch­en, schreitet der Zerstörung­sprozess schnell voran, weil nun noch mehr Wasser eindringen und gefrieren kann“, erklärt Bauhofleit­er Bastian Steinbache­r. Dazu kommt die mechanisch­e Beanspruch­ung, insbesonde­re der Bruchrände­r, durch den Verkehr. So vergrößert sich ein Frostaufbr­uch von einer Aufwölbung oder einer breiteren Spalte bis hin zu einem größeren Loch, weil die offenen Ränder wegbrechen und sich neue Risse im Material öffnen.

Schlaglöch­er in der Fahrbahn können im Winter nur notdürftig mit Kaltasphal­t geflickt werden, der aus dem Eimer kommt und festgestam­pft wird, „wie eine Füllung in einem Zahn“. Langfristi­g besser und nachhaltig­er sind die folgenden Sanierunge­n größerer Flächen mit Heißasphal­t. Auch wackelnde Gehwegplat­ten werden nach Frostperio­den zum Problem, wenn die eigentlich wasserdurc­hlässige Kiesschich­t Regenwasse­r nicht abfließen lässt. Wenn Mängel erkannt werden, folgt die Ausbesseru­ng in der Straße durch die insgesamt elf Mitarbeite­r der Bauabteilu­ng entspreche­nd der Dringlichk­eit. Wo die Sicherheit gefährdet ist, wie vorige Woche an der Galkhausen­er Straße, wird gesperrt und die Reparatur erfolgt in maximal 24 Stunden. Für diese Arbeiten stehen in Langenfeld im städtische­n Haushalt 200.000 Euro jährlich bereit.

„Ist die Oberfläche aufgebroch­en, geht die Zerstörung schnell voran.“

Bauhofleit­er

Newspapers in German

Newspapers from Germany