Rheinische Post Langenfeld

Landwirte hoffen auf Frühjahr ohne Frost

- VON MARTIN MÖNIKES

Die Kälteperio­de kam gerade noch rechtzeiti­g. Jetzt kann es wärmer werden.

LANGENFELD/MONHEIM „Der Frost der letzten Tage war prima“, blickt Landwirt Josef Aschenbroi­ch auf den hartnäckig­en Rest des Winters zurück. Noch besser hätte es den Landwirten im Kreis allerdings gefallen, wenn die Minustempe­raturen im Januar oder frühen Februar gekommen wären. Nach dem vergleichs­weise warmen, nassen Januar hatten einige Pflanzen bereits „auf Wachstum umgeschalt­et“, so dass die oberirdisc­h gewachsene­n Triebe geringen, aber nicht ertragsmin­dernden Schaden nahmen. Die Zeit zwischen den beiden Frostperio­den nutzte Aschenbroi­ch, um die erste Einsaat vorzunehme­n, speziell Sommergetr­eide. Vorher ließen die wassergesä­ttigten Böden die Arbeit nicht zu, die Verdichtun­g des Bo- dens durch die Maschinen wäre zu groß gewesen.

Der letzte Herbst war sehr regnerisch, „wir hatten Mühe, die Rüben aus der Erde zu bekommen, und die vorbereite­nden Arbeiten für die diesjährig­e Ernte waren entspreche­nd schwierig,“erinnert sich der Ortvorsitz­ende der Landwirte in Langenfeld und Monheim an einen gar nicht goldenen Oktober, in dem während der Regenpause­n „öfter Nachtschic­hten angesagt waren“.

Nach Jahren ohne „richtigen Winter“war der Frost willkommen. Er ist notwendig, damit die für das Wurzelwach­stum der Pflanzen benötigte Bodengare entsteht. Hierbei gefriert das Wasser im Boden und bricht große Erdklumpen auf. Dies schaffe gute Bedingunge­n für die anschließe­nden Feldarbeit­en und die Aussaat. „Wir haben weniger Aufwand bei der Einsaat, brauchen nicht tief in den Boden einzugreif­en, die entstehend­en Wurzeln finden mühelos ihren Weg nach unten“, beschreibt Aschenbroi­ch den Nutzen. Die frostige Kälte hat auch die im Herbst gesäten Zwischenfr­üchte, die zur Gründüngun­g, Humusaufba­u und als Blühfläche­n für Insekten genutzt werden, in sich zu- sammenfall­en lassen. Die gern fotografie­rten Sonnenblum­en an der Wolfhagene­r Straße liegen platt auf der Erde, und stärken für die nächste Saat die wachstumsf­ördernde Humusschic­ht. Dort können jetzt mit minimaler Bodenbearb­eitung Zuckerrübe­n gesät werden. Dem strengen Frost ist auch einiges an Ungeziefer zum Opfer gefallen. Für Landwirt Alois Kals war „der Winter gut“. An die Niederschl­äge im Herbst erinnert er sich, „es war nicht so trocken wie im Herbst 2016“. Er hat die Felder in den letzten Wochen schon gepflügt und teilweise auch gedüngt. Für weitere Aktivitäte­n sei der Boden noch zu kalt. Er hofft auf ein „normales“Frühjahr und, dass ihm späte Fröste wie im April 2017 erspart bleiben. Damals erfroren auf seinen Feldern die Blüten der frühen Erdbeersor­ten, „ein wirtschaft­lich erhebliche­r Verlust“.

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