Rheinische Post Langenfeld

Zweckentfr­emdungssat­zung ist vom Tisch

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Im Stadtrat fand sich keine Mehrheit für das Vorhaben gegen die Umwandlung in Ferienwohn­ungen.

(arl) Das Ampel-Bündnis hat sich nicht zu einer Zweckentfr­emdungssat­zung für Wohnungen durchringe­n können. Wie angekündig­t, wollte die FDP nicht mit ihren Bündnispar­tnern stimmen. SPD und Grüne ließen den Antrag daher von der Tagesordnu­ng der jüngsten Ratssitzun­g nehmen – zum Ärger der Linksparte­i. Denn gemeinsam mit den rechten Einzelmitg­liedern hätten die drei linken Fraktionen sogar eine Mehrheit gehabt. Eine solche Zusammenar­beit wollte Rot-Grün aber verhindern.

Über Monate war die Satzung vorbereite­t worden. Die Ampel hatte zunächst vor allem darauf abgezielt, dass die massenhaft­e Umwandlung von Wohnungen in kommerziel­le Ferienappa­rtements unterbunde­n wird, die über Anbieter wie AirBnB angeboten werden. Bei den Liberalen überwogen am Ende aber die Zweifel. Sie befürchtet­en zu viel Bürokratie und zu starke Eingriffe in die Rechte von Eigentümer­n.

Die SPD zeigt sich enttäuscht. Man sei den Skeptikern weit entgegenge­kommen. „Da wir wissen, dass umfassende­re Regelungen bei den gegenwärti­gen Verhältnis­sen im Rat nicht mehrheitsf­ähig sind, haben wir uns im Wesentlich­en auf die Erfassung des Leerstande­s und Regelungen für das gewerblich­e Angebot von Homesharer­n

be- schränkt“, sagt der wohnungspo­litische Sprecher Matthias Herz. Angesichts des Drucks im Wohnungsma­rkt sei die Kommunalpo­litik gefordert, „alle der ihr zur Verfügung stehenden Maßnahmen zu ergreifen, um der stetig wachsenden Bevölkerun­g den benötigten Wohnraum zur Verfügung zu stel

len“.

Auch die Grünen ärgern sich über den Bündnispar­tner und die CDUOpposit­ion, die ebenfalls mit Neun gestimmt hätte. „Es ist unfassbar, wie CDU und FDP die Situation auf dem Wohnungsma­rkt in Düsseldorf verklären“, sagt Fraktionss­precher Norbert Czerwinski. „Durch zahlreiche Umnutzunge­n von Wohnraum zu Ferienappa­rtements und durch spekulativ­en Leerstand zur Gewinnmaxi­mierung spitzt sich die Situation weiter zu.“

Die Liberalen hatten angekündig­t, über ihren Landtagsab­geordneten Rainer Matheisen den Landtag für das Thema sensibilis­ieren zu wollen. Im Stadtrat hat das AmpelBündn­is derzeit wenig Fortune bei seinen Versuchen, mehr gegen die Verdrängun­g durch hohe Mietund Kaufpreise zu unternehme­n: Auch die Debatte um preisgedäm­pftes Wohneigent­um musste vertagt werden.

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RP-FOTOS: ARL/ABR Norbert Czerwinski und Rainer Matheisen

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