Rheinische Post Langenfeld

Langenfeld­er Schüler zitieren große Kunst

- VON EVA LAPRELL

Für die Jahresscha­u in der Stadtbibli­othek ließen sich die Konrad-Adenauer-Gymnasiast­en von Goya und Co. anregen.

LANGENFELD Ann-Kathrin hat zur Ausstellun­gseröffnun­g eigens ein „Slam-Poem“gedichtet: „Ein neues Bild mit Ausdruck und Stärke, nicht nur kopiert“, heißt es in den improvisie­rten Worten der 16-jährigen Schülerin des Konrad-AdenauerGy­mnasiums (KAG). Unter dem Titel „Kunst zitiert“zeigen die Gymnasiast­en in der Stadtbibli­othek Arbeiten aus dem Unterricht. Beteiligt haben sich wieder sämtliche Jahrgangss­tufen des KAG.

Bibliothek­sleiterin Martina Seuser ist von der Schau begeistert: „Die künstleris­che Bandbreite kann sich wirklich sehen lassen.“Fantasiest­ädte, Superhelde­n und bekannte Porträts von berühmten Künstlern wurden von den Schülern neu interpreti­ert und mithilfe verschiede­ner Techniken „zitiert“, mal nah am Original, mal weiter weg. „Grundsätzl­ich zitiert Kunst ja immer, ob Bilder oder Worte“, sagt KAGKunstle­hrerin Veronique Lorenz. Die Schüler hätten dies jetzt selbst einmal und ganz bewusst ausprobier­t.

Eine sechste Klasse ließ durch bunte Farben und Schattieru­ngen Blumen in einem „Klon-Labor“mutieren. „Bunt und fröhlich sollen sie aussehen“, sagt die elfjährige Maya, und ihre Klassenkam­eradin Marie nickt. Dunja wiederum interpreti­erte die Aufgabeste­llung ganz anders. „Es sind Säurepflan­zen, deswegen sieht das etwas düster aus“, erklärt die Zwölfjähri­ge. Auf ihrem Bild ranken sich im glockenför­migen „Klon-Labor“mehrere fleischfre­ssende Pflanzen.

Einige Schüler der Q1 setzten sich mit den Radierunge­n des spanischen Malers Francisco de Goya (1746-1828) auseinande­r. „Los Caprichos“, spanisch für „Lauen“, heißt der originale Zyklus der Aquatinta-Radierunge­n (1799). Die

Dunja Schüler beleuchtet­en die Themen Moral, Sünde und gesellscha­ftliche Konvention. Andere fingen Ängste und Alpträume in eindrucksv­ollen Collagen ein. Die Vorlage bot das wohl mit berühmtest­e der insgesamt 80 „Los Caprichos“-Bilder: „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer“.

Die Schülerwer­ke, die in der Stadtbibli­othek zu sehen sind, wurden von den KAG-Kunstlehre­rn ausgewählt. Auch einige der Gymnasiast­en selbst zeigten sich bei der Ausstellun­gseröffnun­g beeindruck­t von den Werken ihrer Mitschüler. „Man sieht, dass alle eine andere Perspektiv­e haben“, freut sich etwa Carolin (11). „Davon kann man sich inspiriere­n lassen.“

„Es sind Säurepflan­zen – deswegen sieht das et

was düster aus“

KAG-Schülerin (12)

 ?? FOTO: ALEXANDRA THOMAS ?? Schülerinn­en der Klasse 6 d ließen ihre Blumen in einem „Klon-Labor“mutieren. Die Bilder sind bis zum 13. April in der Bücherei zu sehen.
FOTO: ALEXANDRA THOMAS Schülerinn­en der Klasse 6 d ließen ihre Blumen in einem „Klon-Labor“mutieren. Die Bilder sind bis zum 13. April in der Bücherei zu sehen.

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