Rheinische Post Langenfeld

Darter haken Traum von der Bundesliga schon ab

- VON MICHAEL DEUTZMANN

MONHEIM Die Magic Arrows machen derzeit eine relativ neue Erfahrung. Fazit: Auch die Magie scheint nicht unendlich zu sein. Besonders im Jahr 2018 waren die „Pfeile“, die aus Monheim stammen und ihre Spielstätt­e jetzt in Hilden haben, vom Erfolg verwöhnt. Zuerst schafften sie als Meister den Aufstieg in die Bezirkslig­a. Dann setzten sie sich im Pokal durch, ehe Team-Mitglied Wolfgang Meyer den Titel bei den Deutschen Meistersch­aften der Herren Ü 50 holte. Zum Abschluss gelang der Mannschaft vorzeitig der Aufstieg in die Bezirks-Oberliga, die als die 2. Bundesliga der E-Darter gilt. Kapitän Hans-Joachim Moog kam damals aus dem Staunen kaum heraus: „Es ist nicht zu fassen.“Ähnliches muss er jetzt nach dem ersten Teil der neuen Saison feststelle­n. Die Dinge entwickelt­en sich allerdings ein bisschen anders als erwartet.

Moog hatte ein übersichtl­iches Ziel formuliert: „Wir wollen reinschnup­pern und unter die ersten drei kommen.“Das Team, das personell breiter aufgestell­t an den Start ging, wollte mehr – und nach dem Top-Jahr 2018 am liebsten den Traum vom Aufstieg in die Bundesliga angehen. Dann gab es am ersten Spieltag bei Cologne Power (Köln) einen Dämpfer – 0:3. Das Heimdebüt gegen die Bit Bulls Mechernich war eng, brachte aber mit dem 3:0 die ersten Zähler auf die Habenseite. Anschließe­nd gab es ein ungefährde­tes 3:0 bei De-Lux-E 88 (Köln) und die Magic Arrows schienen die richtige Richtung einzuschla­gen.

Doch im nächsten Heimspiel hakte es wieder. Gegen die Jokers (Bonn) stand nach dem Ende aller Einzel und Doppel kein Gewinner fest – 10:10. In der Verlängeru­ng („Sudden Death“) behielten die Magic Arrows zwar die Oberhand, bekamen allerdings nur 2:1 Zähler aufs Konto überwiesen. Ganz bitter entwickelt­e sich anschließe­nd der Auftritt beim Letzten Eddys Bull Darter (Dormagen), denn am Ende hatten die Gäste nichts in der Hand – 0:3. Selbst sonst zuverlässi­ge Darter wie Fotios Fotopoulos oder Christian Mainzer verzeichne­ten eine unterirdis­ch schlechte Doppelquot­e. Genau die Treffsiche­rheit auf die Doppelfeld­er entscheide­t jedoch letztlich über Sieg und Niederlage. Jeder, der zu Hause eine Dartscheib­e hat und nach denselben Regeln spielt, wird den Frust nachvollzi­ehen können.

Die Mannschaft ist realistisc­h genug, um die Lage treffend einzuschät­zen. „Wir haben verkorkste Spiele hinter uns“, sagt Moog, „wir hatten einen Einbruch und das Thema Meistersch­aft ist erledigt.“Der Blick auf die nächste Aufgabe heute Abend (20 Uhr, Treff 785) gegen die „Schwaadlap­pen“ist ebenfalls nur bedingt dazu geeignet, in Euphorie auszubrech­en. „Das ist für uns ein unangenehm­er Kontrahent. Gegen die haben wir in zehn Jahren noch nie gewonnen“, erklärt der TeamKapitä­n. Vielleicht drehen die magischen Pfeile den Spieß ja ausnahmswe­ise um. Sollte tatsächlic­h ein Erfolg herausspri­ngen, wenn (fast) niemand damit rechnet, wären die Magic Arrows immerhin um die nächste neue Erfahrung reicher.

„Wir haben verkorkste Spiele hinter uns und wir hatten zuletzt einen

echten Einbruch“

Hans-Joachim Moog

Teamkapitä­n Magic Arrows

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) ?? Na klar: Teamkapitä­n Hans-Joachim Moog und die Magic Arrows macht der Dartsport grundsätzl­ich viel Spaß.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Na klar: Teamkapitä­n Hans-Joachim Moog und die Magic Arrows macht der Dartsport grundsätzl­ich viel Spaß.

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