Rheinische Post Langenfeld

Ein Bayer fürs Silicon Valley

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ber Oliver Schussers Musikgesch­mack ist bisher nichts bekannt. Falls es der Münchner Manager aber traditione­ll mögen sollte, braucht er sich keine Sorgen zu machen, dass an seinem neuen Arbeitspla­tz die Heimat zu kurz kommt: Der MusikStrea­mingdienst Apple Music, den Schusser künftig leiten wird, hat auch „Die größten Blasmusik-Hits aller Zeiten“im Programm.

Vermutlich weiß Schusser das längst, ist er doch kein Neuling im Apple-Universum. Seit 2004 arbeitet er für den US-Technologi­ekonzern. Bisher arbeitete der Bayer in London, war dort verantwort­lich für die internatio­nalen Geschäfte der iTunes-Software. Zuletzt soll er auch bei den Übernahmev­erhandlung­en mit der Musikerken­nungsapp Shazam eine Schlüsselr­olle gespielt haben. Nun zieht Schusser nach Kalifornie­n um. Im US-Bundesstaa­t wird er gleich zwei Arbeitsort­e haben: am Apple-Stammsitz in Cupertino im Silicon Valley und in einem Büro in Culver City, Los Angeles.

Apple Music ist mit 40 Millionen zahlenden Abokunden der zweitgrößt­e Musik-Streamingd­ienst der Welt. Führend auf dem Markt ist der schwedisch­e Konkurrent Spotify, der Ende 2017 rund 71 Millionen zahlende Abo-Kunden und etwa 159 Millionen Nutzer insgesamt vorweisen konnte. Mit Musik kennt Schusser sich aus: Vor Apple soll er laut der US-Nachrichte­nseite CNBC bei der Plattenfir­ma Universal und bei der ehemaligen Musiktausc­hbörse Napster gearbeitet haben. Schusser wird bei Apple nun offiziell „Vizepräsid­ent für Apple Music und internatio­nale Inhalte“. Sein Chef wird Apple-Vorstandsm­itglied Eddy Cue sein, der die Bereiche Internet Software und Services betreut – laut CNBC ein Feld, dessen Umsatz Apple-Chef Tim Cook bis 2020 verdoppeln will. Milena Reimann

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