Rheinische Post Langenfeld

EVONIK KINDERUNI So stellt ihr einen Super-Klebstoff aus Milch her

- VON VERENA BRETZ

Ein paar Löffel Essig, Hitze und fleißiges Rühren genügen, um aus Milch einen Kleber zu machen.

Zeitungsmo­nster Kruschel bringt einen Stapel Fotos und Pappe in Professor Protos Labor. „Ich will eine Foto-Collage mit Bildern aus unserem Urlaub basteln. Hast du Kleber für mich?“, fragt Kruschel. Der Wissenscha­ftler runzelt die Stirn und denkt nach. „Wir machen unseren Kleber einfach selbst. Und zwar aus Milch. Ich kenne da einen Versuch.“Wenn du magst, kannst du auch gleich mitmachen.

Zuerst schüttet Kruschel einen Viertellit­er Vollmilch in einen Kochtopf. Dann gibt der Professor etwa zwei bis drei Esslöffel fünfprozen­tigen Essig hinein und sagt: „Jetzt musst du das Ganze erwärmen, Kruschel. Aber pass auf: Die Flüssigkei­t darf nicht zu heiß werden!“Wenn du den Versuch nachmachst, stelle den Herd auf die niedrigste Stufe, rühre beim Erhitzen um und lass dir dabei von einem Erwachsene­n helfen.

Aus einem Teil der Milch bilden sich weiße Flocken. Die restliche „Milch“wird irgendwie wässrig. Mit der Zeit pappen die Flocken zusammen und werden zu größeren Bröckchen. Kruschel muss nun so lange weiterrühr­en, bis im Topf nur noch zwei, drei Klumpen sind. „Jetzt stellst du den Topf beiseite und lässt das Ganze ein wenig abkühlen“, fordert ihn Proto auf. Schließlic­h gießt der Professor die Flüssigkei­t durch ein Sieb, fängt die Klumpen darin auf und spült sie mit Wasser ab. „Jetzt darfst du die Masse durchknete­n, Kruschel. Aber ziehe vorher Gummihands­chuhe an!“Kruschel legt los. „Das klebt ja richtig gut“, ruft er erstaunt. „Mit unserem Su-

Kruschel per-Leim kannst du sogar Teppichböd­en kleben“, sagt Proto.

Kruschel ist begeistert und legt gleich los. Als die Collage fertig ist, bleibt noch etwas von der klebrigen Masse übrig. Kruschel formt daraus einen Schneemann und lässt die Figur auf einem Teller liegen.

Als das Zeitungsmo­nster nach ein paar Tagen wieder im Labor ist, fühlt sich die Figur fest und gummiähnli­ch an. „Das ist ja wie Plastik“, sagt Kruschel. „Was ist passiert?“Professor Proto erklärt: „Die weiße Masse ist Kasein. Das Wort sprichst du Ka-se-in aus. Das hört sich so ähnlich an wie Käse. Kasein ist eine Mischung aus verschiede­nen Eiweißen in der Milch. Wenn nun die Milch auf eine Säure trifft – in unserem Versuch war das der Essig –, dann trennt die Säure das Milch-Eiweiß vom Rest der Milch, der Molke. Man sagt: ,Die Milch gerinnt’.“Kruschel unterbrich­t den Professor: „Eiweiß ist ja auch in Eiern. Wenn ich Eier koche, wird das Eiweiß fest.“„Richtig“, sagt Professor Proto. „Mit dem Eiweiß der Milch funktionie­rt das genauso. Durch die Wärme verkleben die dünnen Eiweißfäde­n miteinande­r. Diese bröckelige Masse ist das Kasein. Du kannst daraus Quark und Käse machen. Oder eben Leim und Kunststoff – so wie wir.“

„„Ich will eine Foto-Collage mit Bildern aus unserem

Urlaub basteln“

Zeitungsmo­nster

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GRAFIK: MICHAEL MÜLLER Schüttet einen Viertellit­er Vollmilch in einen Topf. Gebt zwei bis drei Esslöffel Essig hinein. Erwärmt die Mischung bei schwacher Hitze und rührt dabei um. Wenn nur noch zwei oder drei Klumpen in dem Topf sind, lasst ihn schön abkühlen und fangt die...
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