Rheinische Post Langenfeld

Schlaglöch­er: Täglich 100 neue Meldungen

- VON STEFANI GEILHAUSEN

Die Stadt bemüht sich, die Frostschäd­en zügig zu beseitigen. Mehr als 3000 sind schon repariert.

Die erste kurze Frühlingse­pisode, bevor im März der strenge Frost zurückkam, hat Düsseldorf­s Straßen nicht gut getan. Feuchtigke­it sammelte sich in kleinen Ritzen, gefror dann wieder – und machte aus kleinen Schäden tiefe Löcher. Wie in jedem Frühjahr sind auch jetzt wieder städtische Kontrolleu­re unterwegs, notieren fürs Amt für Verkehrsma­nagement, wo was wie schnell zu reparieren ist.

Außerdem setzt die Stadt auf die Mitarbeit der Bürger. Auf ihrer Homepage gibt es ein Formular für Schadensme­ldungen. Inklusive telefonisc­her Meldungen gehen derzeit „täglich durchschni­ttlich 100 bis 130 Informatio­nen ein“, sagt Stadtsprec­her Volker Paulat. Das sei noch nicht einmal besonders viel. „Die Anzahl der Schlaglöch­er entspricht bislang einem normalen Durchschni­ttswert.“Zusätzlich­en Bedarf, etwa an Geld und Personal, sieht man im Rathaus derzeit nicht. Knapp eine Million Euro steht für den Unterhalt der Düsseldorf­er Straßen im Stadthaush­alt. Aus diesem, vor zwei Jahren noch um die Hälfte mehr gefüllten Topf werden auch die Schlagloch-Reparature­n finanziert. „Einen eigenen Etat für die Schlagloch­beseitigun­g gibt es nicht.“Die erfolge „sukzessive“im Rahmen der täglichen Arbeiten in den Bezirken.

45 Mitarbeite­r sind in diesen drei so genannten Unterhaltu­ngsbezirke­n der Stadt für die Reparature­n abgestellt. Von deren Sitz (Niederrhei­n- , Lierenfeld­er und Kelheimer Straße) gehen auch die zwölf geschulten Kontrollgä­nger los, die das insgesamt rund 800 Kilometer lange städtische Straßennet­z im Blick behalten. Ihre „visuelle Schadenerf­assung“, wie das im Amtsdeutsc­h heißt, wird alle vier bis fünf Wochen wiederholt. Und so lange dauere in der Regel auch die Bearbeitun­g ihrer Meldungen.

Es sei denn natürlich, die Kontrolleu­re meldeten ein Schlagloch als besonders gefährlich, etwa für Fahrrad- und Motorradfa­hrer. Solche Schäden der Gefahrenst­ufe Rot würden meist schon innerhalb von 24 bis 48 Stunden beseitigt, sagt Paulat. „Größere Schäden dauern natürlich länger.“

Problem haben in den außergewöh­nlich kalten Frostperio­den des vergangene­n Winters vor allem die Straßen bereitet, die nach Bauarbeite­n nur provisoris­ch für den Winter abgedeckt waren. In Oberbilk etwa ist die Kirchstraß­e dort, wo im Herbst der Kanal erneuert wurde, in den vergangene­n Monaten zur Buckelpist­e geworden. Und auf der anderen Seite sind alte Bekannte wieder aufgetauch­t, Schlaglöch­er, die nach früheren Wintern notdürftig mit Kaltasphal­t geflickt wurden – und die jetzt wieder aufgebroch­en sind.

Eine Mischung aus alten Flickund neuen Schadensst­ellen ist auch der Hellweg. Da ist äußerstes Langsamfah­ren angesagt. Das Amt, sagt Stadtsprec­her Paulat, sei natürlich bemüht, solche Stellen, an denen die Reparatur noch warten muss, mit „erforderli­chen Maßnahmen zur Gewährleis­tung der Verkehrssi­cherheit auszustatt­en“.

Wo das nicht klappt, können Autofahrer die Stadt für eventuelle Schäden unter Umständen sogar in Regress nehmen. Der ADAC empfiehlt in solchen Fällen, nicht nur das Schlagloch zu fotografie­ren, sondern auch die dort geltende Geschwindi­gkeitsbegr­enzung zu dokumentie­ren. Das gilt auch für Vollkaskov­ersicherte, deren Versicheru­ng Schlagloch­schäden übernimmt.

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