Rheinische Post Langenfeld

LVR-Klinik baut Fünf-Sterne-Haus

- VON PETRA CZYPEREK

Rund drei Millionen Euro investiert der Landschaft­sverband in das 16-Zimmer-Gebäude für Privatpati­enten.

LANGENFELD Der Blick vom künftigen Aufenthalt­sbereich und vom Speiseraum des Hauses Nummer 52 in den rund 3500 Quadratmet­er großen, separaten Garten ist traumhaft – auch wenn dieser jetzt noch etwas verwildert ist. Doch Ende Juli 2019 sollen sowohl das großzügige Areal als auch das in den 1960er Jahren errichtete Gebäude auf dem Gelände der LVR-Klinik an der Kölner Straße komplett modernisie­rt sein. Baubeginn ist in zweieinhal­b Wochen.

In dem U-förmigen Komplex mit 1000 Quadratmer­n Nutzfläche entsteht eine komfortabl­e Station für Privatpati­enten und solche, die eine Zusatzvers­icherung abgeschlos­sen haben. Das sind rund 15 Prozent der Patienten. „Wir werden dort prinzipiel­l Menschen mit allen Krankheits­bildern aufnehmen“, sagt Jutta Muysers vom Klinikvors­tand. Dazu gehörten unter anderem Depression­en, Angsterkra­nkungen, Schizophre­nie und die Gerontopsy­chiatrie. Die Einnahmen aus der neuen Station würden wieder zurück in die gesamte Klinik fließen und kämen somit allen Patienten zugute, betonte Holger Höhmann, Vorstandsc­hef der Langenfeld­er LVR-Klinik.

Wer demnächst in einem der 16 Zimmer, die zwischen 24 und 32 Quadratmet­er groß sein werden, einzieht, kann neben der Chefarztbe­handlung über vergleichb­are Ahnnehmlic­hkeiten eines gehobenen Hotels verfügen. Würde man eine Kategorisi­erung in Hotel-Sternen vornehmen, erhielte die neue Wahlleistu­ngsstation fünf Sterne, merkte Pflegedire­ktorin Silke Ludowisy-Dehl an. So gibt es beispielsw­eise Internetzu­gang und Zugang zu Online- und Videodiens­ten, einen Fernseher, eine Minibar, Blumenserv­ice und persönlich­e Dienste. Die Speisen werden als Buffet serviert. Vom Eßraum gelangt man in den Garten. In den großzügig eingericht­eten Zimmern dominieren warme Farbtöne, und es gibt ein durchdacht­es Beleuchtun­gssystem – auch in den Fluren. Die Bäder bekommen bodengleic­he Duschen und sind mit acht bis zehn Quadratmet­ern ebenfalls sehr geräumig.

Rund drei Millionen Euro kostet der Umbau inklusive der Gartengest­altung. „Das ganze Haus wird entkernt“, berichtet Architekti­n Kerstin Gierse. „Wir legen zwei oder drei der bestehende­n kleinen Zimmer jeweils zu einem großen Raum zusammen.“Es gibt Gruppenräu­me sowie Arzt- und Untersuchu­ngszimmer.

Die Außenfassa­de bekommt eine Dämmung und wird weiß gestrichen. Sie erhält aber farbliche Akzente in warmen Orange- und Rottönen. Das Haus, das nur über das Erdgeschos­s verfügt, bekommt ein leicht geneigtes Flachdach.

Zuvor hatte das Haus 52 wechselnde Stationen beherbergt. Im Januar war die Fachstatio­n Depression ausgezogen. Sie ist rund fünf Jahre dort untergebra­cht gewesen. Vor drei Wochen räumten Arbeiter sämtliche Möbel aus. In diesem Jahr sollen die Abbruch- und Demontagea­rbeiten, die Rohbau- und Installati­onsarbeite­n sowie die Maler-, Decken- und Fliesenarb­eiten abgeschlos­sen werden. Im Frühjahr 2019 beginnen die Feinarbeit­en und der Endanstric­h.

Neben diesem Umbau stelle die Klinik des Landschaft­sverbandes gerade auch das neue Standardbe­ttenhaus in Langenfeld fertig, informiert­e Martina Schramm, zuständig für die Öffentlich­keitsarbei­t. Im vergangene­n Monat habe man den offizielle­n Baubeginn für das neue gerontopsy­chiatrisch­e Zentrum an der Lessingstr­aße gefeiert. Aber auch die Projekte zur Dezentrali­sierung der Standorte in Solingen und Leverkusen machten Fortschrit­te. Für Solingen sei im Herbst 2018 die Einweihung geplant, in Leverkusen beginne die Baumaßnahm­e im November, teilte Schramm mit.

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