Rheinische Post Langenfeld

Grüne in NRW warnen vor neuem Polizeiges­etz

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DÜSSELDORF (rky) Die Grünen im NRW-Landtag lehnen viele Verschärfu­ngen im geplanten neuen Polizeiges­etz ab und warnen davor, Grundsätze der Verfassung zu brechen. Dies erklärte gestern Verena Schäffer, innenpolit­ische Sprecherin der Partei im Landtag. Sie halte es für „klar verfassung­swidrig“, wenn Personen bis zu sieben Tage in Haft kommen dürfen, nur weil sie eine Angabe ihrer Identität verweigern. Bisher dürfen solche Menschen nur zwölf Stunden zum Zwecke der Identitäts­feststellu­ng festgehalt­en werden. „Reine Symbolpoli­tik“sei, dass die NRW-Polizei künftig verschlüss­elte Kommunikat­ion bei Chat-Diensten wie Whatsapp zur Gefahrenab­wehr ausspionie­ren dürfe – denn in der bundesweit geltenden Strafproze­ssordnung sei bereits festgelegt, wann solche Schritte erlaubt sind. Verfassung­srechtlich mindestens bedenklich sei auch, dass sogenannte Gefährder, denen aber keine konkrete Straftat vorgeworfe­n werden kann, bis zu einen Monat in Unterbindu­ngsgewahrs­am kommen können. Das Bundesverf­assungsger­icht habe nur einen halb so langen Gewahrsam in einer „Gefahrensi­tuation“als zulässig bezeichnet. Das Gesetz wird nächste Woche in den Landtag eingebrach­t.

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