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der Rückrunde. Beim 1:0 durch Stindl kam die Vorlage noch vom Gegner. Deshalb stand Gladbachs Kapitän, der in München gelbgesperrt gefehlt hatte und der einzige Neue in der Startelf war, nicht im Abseits. Mit einem regelrechten Gewaltschlenzer setzte Stindl den Ball in die kurze Ecke. „So einfach kann’s gehen“, schien Hecking mit erhobenen Händen signalisieren zu wollen.
Torwart Sommer war zum Warmmachen demonstrativ freundlich von den Zuschauern empfangen worden, die ihm ja zu 99 Prozent auch sonst applaudieren. Auszeichnen konnte er sich lange nicht. Nur Borussia spielte – mit Dynamik im Passspiel, Konzentration in der Rückwärtsbewegung und wohldosiertem Gegenpressing. Mehr, das betonten auf der Mitgliederversammlung einige Fragesteller, verlangt ein Großteil der Fans auch gar nicht. Das 2:0 durch Raffael werden sie trotzdem gerne mitgenommen haben: Jonas Hofmann scheiterte nach einem 50-Meter-Pass von Jannik Vestergaard noch mit links, im Nachschuss traf Raffael.
Kurz darauf gab Wolfsburg seinen allerersten Torschuss ab. Noch vor der Pause fiel jedoch auf kuriose Weise das 3:0: Während selbst seine Kollegen noch mit der Vorbereitung eines Freistoßes beschäftigt waren, schoss Kramer den Ball einfach ins Tor. Die Wolfsburger protestierten vergeblich.
In den zweiten 45 Minuten ging es scheinbar nur noch um die Höhe des Gladbacher Sieges. Die Gäste besserten zumindest ihre Torschussbilanz auf und verhinderten, dass die Niederlage demoralisierende Sphären erreichte. Borussia stellte das Spielen nicht ein und hatte weiter mehr Ballbesitz. Doch es fielen keine weiteren Tore, unter anderem gelang es Hofmann nicht, seine starke Leistung zu krönen. Den Abend der positiven Gefühle nutzte Hecking in der Schlussphase, um Laszlo Bénes (nach mehr als sieben Monaten) und Ibrahima Traoré (nach sechs Monaten) ihre Comebacks zu ermöglichen. So viel ist den Borussen in 90 Minuten lange nicht gelungen.